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Tag der offenen Tür bei der MZ-Dessau-Roßlau Tag der offenen Tür bei der MZ-Dessau-Roßlau: Wie eine Zeitung täglich entsteht

Von Steffen Brachert 18.10.2015, 18:30
Silvia Merkel (li.) und Elisabeth Albrecht mit einem besonderen Erinnerungsbild.
Silvia Merkel (li.) und Elisabeth Albrecht mit einem besonderen Erinnerungsbild. Ruttke Lizenz

Dessau - 1972 waren Elisabeth Albrecht und Silvia Merkel das erste Mal in diesen Räumen. Als Verkäuferinnen in der Konsum-Drogerie. Dessaus Oberbürgermeisterin Thea Hausschild persönlich war gekommen, diese zu eröffnen. Es war ein Ereignis. 42 Jahre später ist die Konsum-Drogerie längst Geschichte - und die Verkäuferinnen von damals staunten, wie sich die Räume in der Kavalierstraße 76 verändert haben.

Seit vier Wochen haben dort die Lokalredaktion und die Mediaberater der Mitteldeutschen Zeitung ihren Sitz. Sonnabend wurden die Türen geöffnet. Albrecht und Merkel gingen auf Spurensuche. Nahezu vergeblich. Nur noch die Außenhülle erinnert an einst. „Als wir im Februar das erste Mal hier drin waren“, blickte MZ-Redaktionsleiterin Carla Hanus zurück, „hätte ich mir dieses Ergebnis nicht vorstellen können.“

Wie viele MZ liegen in der Box?, lautete die Schätzaufgabe für die Besucher des Tags der offenen Tür in der Lokalredaktion Dessau-Roßlau.

An der richtigen Zahl am nächsten dran waren Marion Breitmann, Renate Biedermann und Helmut Szulezynski. Ihnen wird ein MZ-Überraschungspaket zugeschickt. (syk)

„Wir waren nicht unzufrieden in den alten Räumen“, sagte Lars Geipel. Der stellvertretende Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung war aus Halle angereist, den Gästen die neue Idee hinter der neuen Adresse zu erläutern. Große Fenster, die einen Blick in die Redaktion erlauben. Ein großes Büro, das die Kommunikation untereinander vereinfacht. „Wir können schneller reagieren“, sagte Geipel mit Blick auf die Mitteldeutsche Zeitung. „Die MZ gibt es immer noch als Zeitung.“ Aber längst ist das Unternehmen multimedial aufgestellt - und will diesen Weg auch noch konsequenter gehen.

Wie diese Zeitung täglich entsteht, das wurde beim Tag der Offenen Tür erklärt. Erst den Ehrengästen, die um 9 Uhr zu einem kleinen Frühstück geladen waren. Die richtige Zeit im Land der Frühaufsteher. Sogar Ministerpräsident Reiner Haseloff schaute vorbei - und diskutierte bald das drängendste Thema am Sonnabend: Wird das Dessauer Gefängnis zu einer Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge? „Es ist politisch die letzte Option“, sagte Haseloff, räumte aber auch ein. „Wir haben eine einzigartige Ausnahmesituation.“ Der Linke-Landtagsabgeordnete Frank Hoffmann kritisierte trotzdem die Öffentlichkeitsarbeit des Landes. „Das muss gerade in solch einem Fall anders laufen.“ Der Redaktion hatte Hoffmann ein besonderes Geschenk gemacht - ein Kaktus. „Für eine stachelige, aber faire Berichterstattung.“

Gegen 10 Uhr öffneten sich die Türen für die MZ-Leser, die als kleines Geschenk alle einen MZ-Stoff-Beutel mit aktueller Sonnabend-Ausgabe erhielten. Viele Leser kamen - mit vielen Fragen. Über die Themen in der MZ. Über ärgerliche Schreibfehler. Vor allem aber: Wie entsteht denn nun genau eine Zeitung? Wer entscheidet, was rein kommt? Wie kommen die Fotos auf die Zeitungsseite? Das erfuhren die Leser auf besondere Art und Weise: Als kleine Erinnerung machte Fotograf Thomas Ruttke Porträtfotos, die kurz darauf ausgedruckt auf einer speziellen Titelseite mitgenommen werden konnten. Ein Souvenir, das sich auch Ministerpräsident Haseloff sicherte. Gegen 12 Uhr leerte sich langsam die Redaktion. Für die MZ-Kollegen gab es zum Abschluss zweierlei: ein Gruppenbild, weil alle einmal da waren, - und ein Stück leckere Torte. Kultur-Chefin Ute König hatte am Tag der offenen Tür Geburtstag. (mz)

Wie entsteht eine Zeitung? MZ-Redakteurin Heidi Thiemann erklärt interessierten Lesern das Layout einer Seite.
Wie entsteht eine Zeitung? MZ-Redakteurin Heidi Thiemann erklärt interessierten Lesern das Layout einer Seite.
RUTTKE Lizenz
Ministerpräsident Reiner Haseloff, Redaktionsleiterin Carla Hanus und der stellvertretende MZ-Chefredakteur Lars Geipel im Gespräch.
Ministerpräsident Reiner Haseloff, Redaktionsleiterin Carla Hanus und der stellvertretende MZ-Chefredakteur Lars Geipel im Gespräch.
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