«Tag der erneuerbaren Energien» «Tag der erneuerbaren Energien»: Grüner Strom aus Bürgerkraftwerk
Dessau/MZ. - Der Energietisch, der seit Jahren in Dessau agierende Verein, sucht unermüdlich nach Möglichkeiten, um aufzuzeigen, wie in der Stadt alternative Energien genutzt werden könnten. Petersens Vorschlag ist so gesehen einer von vielen. Doch vielleicht einer, "der noch in diesem Jahr umgesetzt werden könnte", sagt der Ingenieur. "Vorausgesetzt, es fänden sich zehn bis 15 Interessenten", die gemeinsam eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gründen würden, die zunächst eine finanzielle Last tragen, die sich langfristig aber mehrfach rechnen würde: Für die Umwelt und schließlich auch fürs Portemonnaie. Ein Stück Sonne muss nicht teuer sein. Rund 1 000 Euro Eigenkapital sind in Petersens Konzept ein Ausgangspunkt.
Zum Tag der erneuerbaren Energien, der seit 17 Jahren deutschlandweit an den Tag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl erinnert, hatte der Dessauer Energietisch gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde St. Peter Dessau-Törten zu einem Forum in den Ratsaal eingeladen. "Strom von der Sonne" lautete das Motto. Diskutiert wurde nicht nur über die Notwendigkeit, einen Beitrag für die Umweltentlastung zu leisten. Ganz praktische Fragen wurden den wenigen Interessenten, die gekommen waren, beantwortet: So informierte Steffen Fröhlich über Grundlagen und die Installation von Solaranlagen. Über konkrete Ergebnisse mehrerer in Törten installierter Fotovoltaikanlagen konnte Rudolf Arndt, Mitglied des Gemeindekirchenrates, berichten. Vor zwei Jahren hatte die Törtener Kirchgemeinde an einem Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt teilgenommen und auf einem Anbau ihres Gemeindehauses mit Hilfe von Fördermitteln eine Fotovoltaikanlage errichten lassen. Das Törtener Beispiel hat inzwischen Nachahmer gefunden.
Insgesamt zwölf solcher Anlagen, die mit Hilfe von Sonnenenergie Strom produzieren und diesen in das öffentliche Netz einspeisen, gibt es in Dessau, so Nils Hoyer von den Dessauer Stadtwerken. Das Verfahren im Vorfeld sei gar nicht so kompliziert, erklärte er.
Bürgerkraftwerke, wie das von Burkhard Petersen vorgestellte, gibt es bereits in Sachsen einige. Der Dresdner Verein "Lokale Agenda 21" vertreibt Beteiligungen an Solarkraftanlagen, die in Dresden aufgestellt werden.
Ob auch in Dessau ein Bürgerkraftwerk errichtet werden kann, wird sich zeigen. "Fünf Interessenten für dieses Projekt gibt es bereits", so Petersen. Auch der Eigentümer des Hauses, die Wohnungsbaugenossenschaft Daksbau, ist einverstanden. Die Zeichen stehen gut.
Weitere Infos über Burkhard Petersen, Tel. 03 40 / 2 30 18 60.