Swiridenko will ersten Sieg
Dessau-Rosslau/MZ. - Die Zahlen sind deutlich. 19 Tore waren es gegen die DHfK Leipzig. 15 Tore gegen den französischen Saint Raphael. 14 Tore betrug die Differenz gegen Pick Szeged. 14 Tore gegen IFK Kristianstad. Wer will, der kann einen ganz leichten Aufwärtstrend ableiten. Die Niederlagen werden geringer. Wer das nicht will, muss eingestehen: Handball-Drittligist Dessau-Roßlauer HV war in der Vorbereitung gegen die höherklassige Konkurrenz hoffnungslos unterlegen.
Georgi Swiridenko weiß das. "Zur Zeit haben wir nicht die Qualität, beim Champions Cup mitzuhalten", gibt der Trainer des Dessau-Roßlauer HV unumwunden zu und blickt lieber auf den Mittwoch voraus, wenn es ab 19 Uhr in der Anhalt-Arena gegen einen ebenbürtigen Gegner geht. Die HG 85 Köthen spielt in der Mitteldeutschen Oberliga - und damit eine Klasse unter Dessau-Roßlau.
Doch das Team um Spielertrainer Ralf Stojan ist durch seine Transfers in der Sommerpause zum Aufstiegsfavoriten geworden: Vom HC Ascherslebens kam Svajunas Kairis. Von TuS Radis wechselte Steffen Just. Vor allem mit der Verpflichtung von Patrick Heddrich, dem Kapitän des Dessau-Roßlauer HV, sorgte die HG für Aufsehen. Die Rückkehr kommt nun schneller als gedacht. Eigentlich wollte Swiridenko gegen den Oranienburger HC spielen. Doch der Nord-Drittligist sagte Ende voriger Woche ab. Köthen sprang ein.
Swiridenkos Vorgabe ist klar: "Wir wollen den ersten Sieg der Vorbereitung." Im Wiedersehen mit seinem ehemaligen Kapitän mag der Trainer nichts Besonderes erkennen. "Jeder geht jetzt seinen Weg - und das ist auch gut so", hat Swiridenko das Kapitel abgehakt. "Meine Aufgabe ist es nun, alle neuen Spieler zu integrieren. Alles andere ist da zweitrangig."
Die Integration dauert. Der Champions Cup hat die Mannschaft nicht wirklich weitergebracht. "Das sind Gegner, da ist nicht viel mit ausprobieren, da klappen bestimmte Dinge nur einmal", sagt Swiridenko. "Automatismen können so natürlich nur schwer entstehen."
Die drei kompletten Spiele an drei Tagen haben zudem Spuren hinterlassen. "Samstagabend in Wittenberg, Sonntag früh in Dessau: Da hat schon die Power gefehlt", gibt der Trainer zu. Kleine Verletzungen kamen hinzu. Daniel Holtz ist im Training umgeknickt und laboriert an einer Fußverletzung. Armands Uscins hat sich beim Turnier eine leichte Zerrung hinzugezogen und musste in dieser Woche beim Training kürzertreten. "Armands wird gegen Köthen nicht spielen", legt sich Swiridenko fest. Tomas Pavlicek hat sich am Sonnabend gegen Szeged eine Rückenprellung zugezogen und schaute am Sonntag gegen Kristianstad nur zu. Der Tscheche soll am Mittwoch aber wieder dabei sein. Wie auch der Rest der Mannschaft, von dem Swiridenko gegen Köthen einiges erwartet. "Wir wollen unser Spiel durchbringen und die Dinge zum Maßstab nehmen, die beim Champions Cup schon geklappt haben." Die gab es nämlich auch. Trotz der deutlichen Niederlagen.