Suche nach Vater der getöteten Syrerin Rokstan M. Suche nach Vater der getöteten Syrerin Rokstan M.: Keine entscheidenden Hinweise auf Aufenthaltsort

Dessau - Hisso oder Hasso? Am Tag nach Erlassen des ersten Haftbefehls im Mordfall Rokstan M. hat der Vorname des gesuchten Vaters für Verwirrung gesorgt. In der offiziellen Pressemitteilung der Polizei wurde der 49-jährige Hisso Malak gesucht. Einige Medien nannten den Vater des Opfers aber Hasso. Eine Unaufmerksamkeit? „Der bei uns amtlich beurkundete Name ist Hisso“, sagte Dessaus Polizeisprecher Ralf Moritz. Darauf sei auch der Haftbefehl ausgestellt. Es gebe aber auch Dokumente, in denen der Name Hasso Malak stehe. Warum, das ist unklar. „An der Fahndung ändert das aber nichts“, erklärte Moritz. „Beide Varianten werden beachtet.“
Durchbruch steht noch aus
Entscheidende Hinweise auf den Aufenthaltsort von Hisso Malak sind in den ersten Stunden nach dem Öffentlichmachen des Haftbefehls nicht eingegangen. „Es gab Reaktionen, der Durchbruch steht aber noch aus“, sagte Moritz. Möglicherweise hält sich Malak doch im Ausland auf. Es gibt Erkenntnisse, dass der 49-Jährige nach der Tat am 30. September Deutschland in Richtung Türkei verlassen hat. Moritz bestätigte das nicht.
Wahrscheinlich ist, dass die Dessauer Kriminalpolizei am Sonntag, 19.50 Uhr, noch einmal im MDR bei „Kripo Live“ nach Zeugen sucht. „Das wird am Freitag kurzfristig entschieden, je nach Lage“, deutete Moritz an. Bei „Kripo Live“ soll es vor allem um den 30. September gehen - und um die Frage, wer zwischen Schloßplatz und der Gartensparte „Küchengarten“ im Vorderen Tiergarten syrische Bürger beobachtet oder sogar das Opfer Rokstan M. gesehen hat.
Der 30. September kristallisiert sich mehr oder mehr als Tag der Tat aus. Gefunden worden war die tote Syrerin in der Gartensparte erst am Freitag, den 2. Oktober. Als Tatverdächtige hatten Polizei und Staatsanwaltschaft früh „nahe Verwandte“ genannt. Inzwischen konzentrieren sich die Ermittlungen auf Rokstans Vater.
Öffentlicher Kampf im Februar 2013
Das ist im übrigen der Mann, der im Februar 2013 in der Dessauer Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung öffentlich um den Nachzug seiner Familie kämpfte. „Syrer in Dessau ohne Hoffnung“ war die Geschichte damals überschrieben. Hisso Malak protestierte gegen die ablehnende Entscheidung der deutschen Botschaft im Libanon, seine Frau und die vier Kinder nicht nach Deutschland zu lassen. Er bete, dass es seiner Familie gut gehe. „Ohne sie ist das Leben in Dessau unerträglich.“ Irgend etwas muss später dann passiert sein. (mz/sb)
