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Stadtmauer-Schule bleibt weiter bestehen

Von Sylke Kaufhold 29.05.2006, 17:25

Dessau/MZ. - Fakt sei allerdings, räumt Wolfram ein, dass es Probleme mit der Anzahl der Schüler gibt. Das Land schreibt für die Einrichtung von 5. Klassen pro Schule 40 Schüler für zwei Klassen als Minimum vor. "Weniger geht nicht." Für die Mauerschule haben sich für die fünfte Klasse bisher 23 Schüler für das neue Schuljahr angemeldet. Zu wenig also. "Wir haben seit dem 3. Mai eine Ausnahmegenehmigung auf dem Tisch, so dass wir an dieser Schule eine fünfte Klasse mit 23 Schülern eröffnen dürfen", verkündet der Amtsleiter.

Fünf Sekundarschulen wird es laut mittelfristiger Schulentwicklungsplanung in Dessau geben: die Friedensschule in Ziebigk, die Sekundarschule "Am Rathaus", die Ganztagsschulen am Zoberberg und "An der Stadtmauer" sowie die Kreuzbergschule. Nach der Fusion mit Roßlau kommt die dortige Sekundarschule hinzu. "Und diese fünf braucht Dessau auch", ist Wolfram überzeugt.

Das begründet er unter anderem mit dem noch nicht abgeschlossenen Prozess der Gebietsreform. In erster Linie aber sieht er eine Normalisierung des Übergangsverhaltens von der Grundschule in die Sekundarschule bzw. aufs Gymnasium. Bisher wechselten von einigen Grundschulen mehr als 60 Prozent der Schüler aufs Gymnasium.

Für das kommende Schuljahr scheint sich der Trend ein wenig zu drehen. Gingen in diesem Schuljahr noch 54 Prozent der künftigen Fünftklässler aufs Gymnasium, werden es im kommenden nur noch 50,1 Prozent sein. Im Landesdurchschnitt liegt die Quote inzwischen sogar bei nur noch 41,1 Prozent. "Dieser Trend wird sich weiter stabilisieren und unter 50 Prozent einpegeln", ist Wolfram überzeugt. "Das geht dann in die Normalität über und wäre eine gesunde Zahl."

Die in diesem Jahr erstmals durchgeführten Eignungsfeststellungsverfahren für Kinder, die keine Laufbahnempfehlung fürs Gymnasium erhalten haben, aber dennoch eines besuchen wollen, haben daran nur geringen Anteil. 22 haben in Dessau daran teilgenommen. Im Ergebnis wurden sieben von ihnen fürs Gymnasium empfohlen, der Rest für die Sekundarschule.

Für die Normalisierung des "Gymnasien-Runs" sei es allerdings auch notwendig, dass die Sekundarschule ihr Profil stärken und ihre Attraktivität erhöhen, betont Wolfram. "Nur dann sind sie eine wirkliche Alternative zum Gymnasium." Die fünf Dessauer Schulen sieht er dabei auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel.