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Sparkassen-Chefs bleiben beim Nein Sparkassen-Chefs bleiben beim Nein: Darum wird es in Mosigkau keine SB-Filiale geben

Von Danny Gitter 01.10.2020, 12:31
Der Servicepunkt der Sparkasse in Mosigkau ist verwaist.
Der Servicepunkt der Sparkasse in Mosigkau ist verwaist. Ruttke

Mosigkau - Die Stadtsparkasse Dessau wird auch in absehbarer Zukunft keine SB-Filiale in Mosigkau mehr vorhalten. Das bekräftigten die Vorstandsvorsitzenden Frank Brakelmann und Markus Bludau auf der Ortschaftsratssitzung am Montag im Mosigkauer Bürgerhaus.

Mosigkaus Ortsbürgermeister hat 300 Unterschriften gesammelt

Auch eine vom Ortsbürgermeister Jakob Uwe Weber übergebene Liste mit über 300 Unterschriften gegen die Schließung des bisherigen Standorts in der Justus-von-Liebig-Straße zum 1. Juli 2020 konnte die Sparkassenchefs nicht umstimmen. „Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht“, so Brakelmann.

Die zu geringe Nutzung des Geldautomaten habe in jüngerer Vergangenheit zu Defiziten geführt. Der Geldautomat sei ein Verlustbringer. Die Sparkasse habe im Sommer die Notbremse gezogen. „Von allen Geldautomaten im Stadtgebiet hatte dieser mit Abstand die schlechteste Nutzung“, so Brakelmann.

Ortschaftsratsmitglied Karsten Lückemeyer sieht in dieser Entscheidungslogik einen Teufelskreis. „Jetzt war in Mosigkau der schlechteste Automat. Es wird dann immer weiter einen schlechtesten Automaten geben, der möglicherweise abgebaut werden muss, bis dann irgendwann kaum noch ein Automat vorhanden ist“, so Lückemeyer.

Sparkasse hält in der Stadt derzeit noch 17 Geldautomaten vor

Laut Brakelmann und Bludau besteht derzeit nicht die Absicht einen der aktuell 17 vorhandenen Geldautomatenstandorte im Dessau-Roßlauer Stadtgebiet abzubauen. Dass es aber langfristig zu Veränderungen kommen wird, können die Sparkassenchefs nicht ausschließen.

Laut bundesweiten Auswertungen der Sparkassen erfolgen derzeit schon über 60 Prozent der Transaktionen der Kunden bargeldlos. „Es ist sicherlich ein Trend, der sich eher noch verstärken wird. Wenn auch das Bargeld sicherlich nicht gänzlich abgeschafft wird, spielt es aber bei Bezahlvorgängen eine immer geringere Rolle“, stellt Brakelmann fest. Das bleibe langfristig auch bei der Nutzung von Geldautomaten nicht folgenlos.

„In Mosigkau aber leben viele ältere Menschen, die noch viel mit Bargeld bezahlen“, argumentiert der Ortsbürgermeister Jakob Uwe Weber, warum es weiterhin einen Geldautomaten in der Ortschaft braucht. Dem wollen die Sparkassenchefs nicht grundsätzlich widersprechen. Die Nutzerzahlen des Automaten in Mosigkau aber spreche eine eindeutige Sprache.

Nutzen viele Mosigkauer das Beratungscenter im Junkerspark

Brakelmann und Bludau erklären sich das unter anderem damit, dass die Mosigkauer Sparkassenkunden im Beratungscenter am Junkerspark betreut werden und ihre Geldgeschäfte oft gleich mit einem Einkauf dort verbinden. Zum Hinweis von Weber auf Menschen mit sehr eingeschränkter Mobilität, sagt Brakelmann: „Dafür haben wir den Geldbotenservice der DHL, der Geld an jede Haustür bringt und sogar Pflegeheime versorgt.“ Zu Nutzungsbedingungen erteilt die Sparkasse ihren Kunden auf Nachfrage Auskunft. (mz)