Seidenschwänze in Dessau Seidenschwänze in Dessau: Pechvögel mit Trump-Frisur
Dessau - In der Dessauer Innenstadt sorgt ein großer Schwarm von Seidenschwänzen für Aufregung. Die Vögel sind eigentlich in der Taiga zu Hause, verirren sich aber aller paar Jahre auch mal nach Europa. Im Mittelalter wurde das sporadische Auftreten für ein böses Vorzeichen gehalten. Die Seidenschwänze wurden auch Pestvögel genannt.
Dessauer Fotograf entdeckte die besonderen Vögel
In Dessau wurden die besonderen Vögel vom Tierfotografen Martin Demmel entdeckt - beim Fressen von Misteln und Vogelbeeren. „Der Schwarm war mir zuerst im Gewerbegebiet Mitte aufgefallen“, erzählt der 34-Jährige, der Ingenieur für Biotechnologie ist und bei der IDT Biologika im Pharmapark Rodleben arbeitet.
Seit 2011 geht Demmel mit seiner Canon-Kamera auf Fotopirsch. Zwischen Elbe und Mulde. „Ich bin immer wieder überrascht, was alles vor der Haustür schlummert.“
Sein Lieblingsvogel in Deutschland ist der Wiedehopf. Demmel und seine Freundin zieht es aber auch immer wieder weit weg: In Costa Rica, Botswana und Nicaragua war der gebürtige Zerbster schon unterwegs. Fotos aus der Fremde gibt es auf der Internetseite www.wildlifephoto-demmel.de. Die nächste Reise ist schon in Vorbereitung: In diesem Jahr soll es nach Papua gehen, um Paradiesvögel zu fotografieren.
Eine Frisur, die an Donald Trump erinnert
Die Seidenschwänze sind aber auch für Demmel etwas Besonderes. „Es ist ein auffälliger und schöner Vogel - mit einer Frisur, die an Trump erinnert“, zieht Demmel einen überraschenden Vergleich, der beim genaueren Sehen auf den Vogelschopf aber durchaus passt (mz/sb/sib)