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Schuluntersuchung Schuluntersuchung: Stadt Dessau-Roßlau will Arzt einstellen - Defizite sollen früher erkannt werden

Von Sylke Kaufhold 02.05.2019, 13:14
Das Dessauer Rathaus.
Das Dessauer Rathaus. Lutz Sebastian

Dessau - Für die Vorschuluntersuchungen in den Kindertagesstätten will die Stadt Dessau-Roßlau im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst einen zusätzlichen Arzt einstellen.

Das kündigte Sozialdezernent Jens Krause an und wich damit von der bisherigen Planung ab, erst einmal mit einem Honorararzt arbeiten zu wollen. Vielmehr sollten Arzt oder die Ärztin gleich dauerhaft eingestellt werden, da ein Honorararzt in der öffentlichen Verwaltung sehr teuer sei. „Jetzt müssen wir einen Arzt finden, dann haben wir die Maximallösung“, so Krause.

Ein Gesamtkonzept zur Neustrukturierung der ärztlichen Begleitung in den Kindertagesstätten durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst soll in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 14. Mai als Beschlussvorlage auf der Tagesordnung stehen.

Das Strukturkonzept wird seit Bekanntwerden der alarmierenden Ergebnisse bei den Schuleingangsuntersuchungen von der Politik gefordert. Bei vielen Vorschulkindern waren Entwicklungsdefizite in der Motorik und Sprache festgestellt worden. Bei der jetzt einmaligen ärztlichen Untersuchung kurz vor der Einschulung werde dies zu spät erkannt, um die Defizite bis zum Schulbeginn abbauen zu können. Deshalb werden mehrere ärztliche Kontrollen für die Kita-Kinder gefordert. Wozu ein zusätzlicher Arzt beim Kinder- und Jugendärztlichen Dienst gebraucht wird.

Den dringenden Handlungsbedarf bestätigt auch der Kinderarzt Dr. Jörg Hofmann, der im Quartier am Leipziger Tor praktiziert. Vor allem bei sozialen Randgruppen seien solche Defizite zu beobachten, schildert er seine Erfahrungen. Er unterstreicht die Forderung, den ärztlichen Dienst zu verstärken. „Die Defizite müssen vor dem Schuleintritt behandelt werden, um den Kindern einen günstigeren Ausgangspunkt für den Schulstart zu geben“, erklärte er im Jugendhilfeausschuss. (mz )