Ausbau am Schlachthof Schlachthof Dessau: Edeka gibt Bestandsschutz für die anderen Filialen in der Stadt

Dessau - Es war ein Brief von der Edeka-Gruppe, den Ingolf Schmidt vom Stadtplanungsamt zur Sitzung des Stadtbezirksbeirates innerstädtisch Nord am Dienstagabend vorgelesen hat und der die Gemüter in der teils hitzigen Debatte zur Erweiterung des Schlachthofgeländes im Dessauer Norden beruhigen sollte.
Eine Bestandsgarantie für den Edeka-Markt im Dessau-Center wurde dort zugesichert, trotz der geplanten Erweiterung der Verkaufsfläche des Netto-Marktes am Schlachthof und dem Neubau eines Edeka-Vollsortimenters auf dem Schlachthofgelände gegenüber. Der derzeitige Edeka-Standort in der Goethestraße soll nach Sanierung der Kaufhalle in einen NP-Markt umgewandelt werden.
Stadtbezirksbeirat stimmt für das Projekt
„Trotzdem bleibe ich dabei, dass wir gegenwärtig schon zu viele Verkaufsflächen in Nord haben, die nicht genutzt werden. Die Erweiterung am Schlachthof verschärft diese Situation eher noch“, so Michael Berghäuser, Stadtrats- und Stadtbezirksbeiratsmitglied innerstädtisch Nord (Die Linke).
„Ich will kein Verhinderer sein“, betonte Berghäuser und stimmte zusammen mit Andreas Gelies (Liberales Bürgerforum) trotzdem gegen den Bebauungsplan, der die Voraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung ist und der detailliert aufzeigt, wie sich das Gelände am Schlachthof durch die Erweiterung und den Neubau verändern wird. Die vier anderen anwesenden Beiratsmitglieder stimmten dagegen dem Bebauungsplan zu.
Bürger können Anregungen für die endgültige Bauplanung einbringen
Damit ist der Weg für die Erweiterung des Schlachthofgeländes wieder ein bisschen mehr geebnet. Noch im Februar stehen die Abstimmungen im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung und im Bauausschuss an. Am 22. März befasst sich der Stadtrat mit dem Bebauungsplan. Danach, voraussichtlich im April, wird der Plan öffentlich im Technischen Rathaus in Roßlau und im Internet vier Wochen lang ausgelegt.
Bürger können dann Anregungen einbringen, die bei der endgültigen Bauplanung und der Erteilung der Baugenehmigung berücksichtigt werden. Es soll noch in diesem Jahr gebaut werden.
Der jetzige Netto-Markt wird von 600 auf 1.000 Quadratmeter erweitert. Gegenüber entsteht ein Edeka-Lebensmittel-Vollsortimenter (1.600 Quadratmeter). Beide Märkte teilen sich an der bestehenden Zufahrt Karlstraße Auto- und Fahrradstellplätze. Das Schlachthofgelände am WiP-Zentrum und der Bio-Markt bleiben von den Maßnahmen unberührt. (mz)