Schifferfest in Roßlau Schifferfest in Roßlau: Ortschaftsrat zieht positive Bilanz - und plant schon für 2020

Dessau - Die Abkühlung am Sonntagnachmittag kommt für die Roßlauer Ortsbürgermeisterin Christa Müller vom Getränkewagen in der Straße am Bahnhof. Der Umzug von der Hauptstraße zum Luchplatz, einer der Höhepunkte des Heimat- und Schifferfestes, neigt sich gerade dem Ende zu.
Bei Bier, Radler und Fassbrause wird zurückgeblickt auf die vier vergangenen Tage des nunmehr 28. Roßlauer Heimat- und Schifferfestes. „Ich ziehe eine rundum positive Bilanz. Alles hat sehr gut geklappt“, resümiert die Ortsbürgermeisterin.
Die Menschen wollten wieder ein großes Volksfest. Der Ortschaftsrat Roßlau hat geliefert. Bereits zum zweiten Mal, nach 2018, leitete das politische Gremium die Organisation und Geschicke des Festes, nachdem nach diversen Querelen der frühere Organisator, der Förderverein Schifferstadt, alles abgegeben hat. Dass beim zweiten Mal in der Vorbereitung schon eine gewisse Routine eingekehrt sei, kann Müller nicht bestätigen. „Im vorigen Jahr hatten wir sehr wenig Vorbereitungszeit. Da hat man einfach funktioniert und alle Dinge schnell erledigt. Jetzt, als wir mehr Zeit hatten, hat man mehr hin- und her überlegt und manche Entscheidung länger diskutiert und überdacht“, so die Roßlauer Ortsbürgermeisterin.
Nach einem Jahr Pause wurde am Donnerstagabend wieder eine Schiffernixe im Festzelt gewählt
Das Gesamtpaket, was sie geschnürt haben, kam beim Publikum aus Sicht von Müller gut an. „Wenn ich mit Besuchern ins Gespräch kam, dann gab es immer positive Rückmeldungen“, erzählt sie. Eines ihrer persönlichen Fest-Höhepunkte war die traditionelle Hissung der 88 Flaggen von Elb-Anrainerstädten am Donnerstagnachmittag. Anders, als in der Vergangenheit, wurden laut Information der Roßlauer Ortsbürgermeisterin diesmal auch keine Flaggen, die durchaus beliebt bei Langfingern waren, gestohlen. Nach einem Jahr Pause wurde am Donnerstagabend wieder eine Schiffernixe im Festzelt gewählt. Hanna Schwenke, eine 17-Jährige Fachoberschülerin aus der Schifferstadt, kam beim Publikum am besten an.
In den sozialen Medien blieb manch bissiger Kommentar ob der Wahl und der Gewählten nicht aus. „Ich habe das am Rande mitbekommen. Es interessiert mich aber nicht wirklich. Menschen, mit denen ich persönlich ins Gespräch gekommen bin, haben sich mit mir gefreut.“, erzählte die neue Schiffernixe am Sonntagnachmittag in einem Gespräch mit der MZ.
Für sie waren die vier Tage anstrengend, durch die vielen positiven Eindrücke aber auch eine Freude. Vor allem zum Festumzug, den mit seinen 27 Bildern, Hunderte am Straßenrand verfolgten, wurde sie vielfach beklatscht und bejubelt. „Jetzt freue ich mich darauf, ein Jahr meine Heimatstadt bei verschiedenen Anlässen repräsentieren zu dürfen“, blickt die neue Schiffernixe mit Vorfreude auf die nächsten zwölf Monate. Die werden auch vom Ortschaftsrat genutzt, um das gerade zu Ende gegangene Fest Revue passieren zu lassen und die 29. Auflage vorzubereiten.
„Es war ein friedliches Fest“, bilanziert Ortsbürgermeisterin Müller
Die ungetrübte Volksfeststimmung, mit zahlreichen Fahrgeschäften und vielen unterschiedlichen Programmpunkten, lobt die Ortsbürgermeisterin ausdrücklich. Größere Zwischenfälle sind ihr nicht bekannt. „Es war ein friedliches Fest“, bilanziert Müller. Aus ihrer Sicht wurde die richtige Mischung aus der Präsenz von privaten Sicherheitsleuten und Polizei gefunden.
Fast jeder kam während der vier Tage auf seine Kosten. Die Roßlauer Feuerwehr präsentierte sich am Festwochenende am Elbufer mit verschiedenen Aktionen. Das Duo Silke und Dirk Spielberg sorgte am Sonnabendnachmittag für ein volles Festzelt. Die große Neptunshow am Samstagabend sowie der traditionelle Festumzug am Sonntag hatten ebenfalls ihr zahlreiches Publikum.
Neue Programmpunkte für das Schifferfest im Jahr 2020
Vieles soll in das nächste Jahr übernommen werden. „Trotzdem müssen wir uns zusammensetzen und uns einzelne neue Programmpunkte überlegen“, sagt Müller. Sonst wird voraussichtlich, zumindest was die Vorbereitung betrifft, sich zum 29. Heimat- und Schifferfest 2020 kaum was ändern. „Zusammen mit den Roßlauer Vereinen wird sich der Ortschaftsrat im regelmäßigen Turnus treffen, um das nächste Fest Stück für Stück vorzubereiten“, sagt Müller.
Die Stadt wird voraussichtlich wieder 20.000 Euro beisteuern. Der Rest wird über Großsponsoren und Spenden abgedeckt. Ob der Schaustellerbetrieb Wieser an Bord bleibt, soll mit einigem Abstand zum gerade zu Ende gegangenen Fest beraten und entschieden werden, so Müller. (mz)


