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Schatten bringen Licht in die Herzen

Von Matthias Bartl 26.12.2004, 16:54

Großpaschleben/MZ. - Was dem Erlebnis nicht abträglich war, wie nicht zuletzt der Beifall zeigte. Denn diejenigen, die hinter dem Vorhang ihre an Stäben befestigten Figuren ins Rampenlicht hielten, waren Bewohner des Heimes, geistig Behinderte, die mit großem Eifer und Bemühen ihre ganz eigene Weihnachtsgeschichte erzählten. Ende Oktober, so überschlugen Petra Siebert und Elke Ryll, habe man begonnen, mit Männern aus dem Heinrichshaus das Stück einzuüben. Elke Ryll ist Mitarbeiterin im Großpaschlebener Pfarrhaus, während Petra Siebert im Heinrichshaus arbeitet, ebenso wie die Dritte im Regisseurinnen-Bunde, Katrin Lux. Als Helfer machte sich auch Mitarbeiter Manuel Zander verdient.

Das Krippenspiel in Großpaschleben, so heißt es, verbreite immer eine besondere Atmosphäre. Umso mehr musste man es im vergangenen Jahr vermissen, weil es der seinerzeit stattfindenden Umzugsaktion innerhalb des Hauses zum Opfer fiel, die nach Umbauarbeiten notwendig geworden war. In diesem Jahr freilich hielt man die Tradition wieder hoch - im wahrsten Sinne des Wortes. Katrin Lux hatte ein ähnliches Schattenspiel an anderer Stelle gesehen "und wir haben gemeint, das ist auch gut für uns", sagte Petra Siebert, die zum einen die Geschichte für das Publikum vorlas und gleichzeitig Stichwortgeberin für die Puppenspieler war.

Nicht nur das Krippenspiel fand seinen Weg in die Herzen der Zuschauer, auch die eindringlichen Worte über Mitgefühl, Ehrlichkeit und Menschlichkeit, mit denen Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter den Nachmittag im Sinne des Weihnachtsfestes einstimmte und begleitete, fanden offene Ohren. Ebenso wie die passende musikalische Begleitung durch Mitglieder der Familie Pradelt.