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Sanierung begonnen Sanierung begonnen: Wie in Roßlau die Hochwasserschäden an der Burgmauer behoben werden

Von Silvia Bürkmann 26.03.2017, 10:00
Die Sanierung der alten Roßlauer Burgmauer hat begonnen.
Die Sanierung der alten Roßlauer Burgmauer hat begonnen. Lutz Sebastian

Roßlau - Jetzt fällt die Mauer. Links vom Zugang zum Roßlauer Burghof über die Schlossbrücke klafft schon eine beachtliche Lücke, liegen abgetragene Steinbrocken und Ziegel. Was sich mit dem Aufbau der Rüstung angekündigt hat, ist seit voriger Woche unübersehbar: Die Sanierung der alten Roßlauer Burgmauer ist gestartet.

Die historische Befestigungsanlage hat hunderte Jahre auf dem Buckel. Den „letzten Rest“ drohte ihr das Hochwasser vom Sommer 2013 zu geben, als das Rossel-Wasser die Schlossbrücke am Burgzugang überspülte, massiv auf die Mauer drückte und deren Fugen auswusch. Die Beseitigung der Hochwasserschäden am ältesten Bauwerk Dessau-Roßlaus und der Einfahrt zum Hof rückte auf den Maßnahmeplan der Stadt.

Mitte August sollen die Hochwasserschäden beseitigt sein

„Dafür stehen Gesamtmittel in Höhe von 193.800 Euro zur Verfügung, die mit Bescheid vom Juni 2015 bewilligt wurden“, informiert Klaus Bekierz, Amtsleiter im Zentralen Gebäudemanagement der Stadt. Die jetzt gestartete Maßnahme soll voraussichtlich Mitte August abgeschlossen sein. Ausführendes Unternehmen ist die Firma Meussling aus Schönebeck.

Direkt neben der Brücke hatte sich infolge des Hochwassers die Mauer weit ausgewölbt. Hier muss das Sockelmauerwerk teilweise komplett zurück- und neu aufgebaut werden, etwa über 15 Meter Länge. Dabei kommen die alten Steine nach denkmalgeschützter Sanierung wieder zum Einsatz.

Abnahme, Behandlung, Wiederaufbau

Im sich anschließenden Mauerverlauf ist dann peu a peu das Mischmauerwerk partiell auszubessern und neu zu verfugen. Die Sanierung der Umfassungsmauer aus Naturstein, Bruchstein und Ziegeln umfasst die Fugenreinigung, die Entfernung losen Materials und die Neuverfugung als Arbeitsschritte. Schutz vor Wetterunbilden verschafft die Mauerabdeckung dem historischen Bauwerk. In Roßlau sind in Summe 25 Quadratmeter Mauerabdeckung aus Ziegeln zu erneuern.

Verlieren wird die Burgmauer für die nächsten Wochen auch ihre krönenden Zinnen. Insgesamt 42 Stück davon sind zu einem repräsentativen Zinnenkranz (ohne innenseitigen Wehrgang) aufgemauert. Auch hier läuft die Sanierung im gleichen Prozedere: Abnahme, Behandlung, Wiederaufbau.

Neben der Burgmauer ist mit der aktuellen Baumaßnahme auch die beschädigte Hofzufahrt zu reparieren. Hier sind etwa 125 Quadratmeter Natursteinpflaster aufzunehmen und wieder zu verlegen. (mz)