Sachbeschädigung in Dessau Sachbeschädigung in Dessau: Buttersäure durchs Fenster geworfen
Dessau/MZ - Am Mittwoch hatten sie noch gemeinsam mit den Händlern der Zerbster Straße das Kürbisfest gefeiert und eine Ausstellung der Dessauer Künstlerin Anja Wolf eröffnet. Zwei Tage später ist die Stimmung im Dessauer „Hautarchiv“ in der Poststraße 1 schlecht: In der Nacht zum Freitag haben unbekannte Täter das Tattoo- und Piercing-Studio von Beatrice Wilke, Marika Becker und Bastian Danneberg vermutlich mit Buttersäure verunreinigt. Die Unbekannten hatten eine Schaufensterscheibe eingeworfen, um anschließend ein Glas mit der übel stinkenden Flüssigkeit in den Raum werfen zu können. Berichten der Polizei zufolge wurde die Sachbeschädigung gegen 2.21 Uhr festgestellt. Spuren wurden gesichert.
„Am Mittwoch beim Kürbisfest lautete unser Motto noch Süßes oder Saures. Jetzt bekommen wir Saures“, sagte Marika Becker am Freitag und weiß nicht weshalb. Alle drei Inhaber des „Hautarchivs“ mussten Kunden absagen, weil ihr Gewerberaum am Freitag nicht nutzbar war.
Buttersäure ist eine bei Zimmertemperatur farblose Flüssigkeit, die im Wesentlichen den unangenehmen Geruch von Erbrochenem oder ranziger Butter ausmacht, woher auch der Name stammt. Ihre Dämpfe reizen die Augen sowie die Atemwege. Der Geruch ist schlecht aus den Räumen zu beseitigen.
Das „Hautarchiv“ wurde erst im Juli dieses Jahres eröffnet. Damit verwirklichen sich drei junge Dessau-Roßlauer ihren beruflichen Traum. „Die Resonanz seit der Eröffnung unseres Geschäfts ist sehr gut“, sagte Becker und auch: „Wir wissen nicht, wer uns derart Schlechtes wünscht.“