Rundgang durch Mildensee Rundgang durch Dessau-Mildensee: Viele Vorhaben zielen auf die jüngsten Bewohner des Ortes

Mildensee - Es ist ein sonniger Nachmittag im August in Mildensee. Der östliche Vorort mit seinen knapp 2.000 Einwohnern ist in Feierabendstimmung. Der Ortsbürgermeister Uwe Groneberg dreht mit der Mitteldeutschen Zeitung, drei weiteren Mitgliedern des Ortschaftsrates und drei Bewohnern noch eine Runde durch den Ort.
Ein guter Flecken zum Leben ist Mildensee für den 60-Jährigen aus Stade bei Hamburg, der eine Mildenseerin heiratete und 1998 dorthin zog. Die Autobahn 9, mit der Anschlussstelle Dessau-Ost, liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Mildensee, das angrenzende Gewerbegebiet Ost bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.
Eine Kita und Arztpraxis sind ebenso vorhanden. Baugrund und Bestandsimmobilien sind begehrt. „Wir haben eine konstante Bevölkerungszahl. Zudem sind wir zusammen mit Kleinkühnau ein Dessauer Vorort, der derzeit nicht altert“, konstatiert Groneberg. Deshalb haben der Ortsbürgermeister, der jetzt seine zweite Amtszeit antritt und seine vier Mitstreiter im Ortschaftsrat vor allem auch die Belange der jüngsten Bewohner Mildensees im Blick.
Kleutscher Straße sei eine „Regelrechte Rennstrecke“
In unmittelbarer Nähe des Landjägerhauses in der Ortsmitte, von wo aus der Rundgang startete, befindet sich die Kleutscher Straße. Sie verbindet das Gewerbegebiet Ost mit dem Mildenseer Ortskern. „Diese Straße ist eine regelrechte Rennstrecke“, stellt Groneberg fest. Wer dort 50 Stundenkilometer fährt, ist mitunter ein Verkehrshindernis. Der Ortsbürgermeister regt an, über Fahrbahnverengungen nachzudenken, um die Geschwindigkeit zu drosseln, auch zum Schutz der Kinder, die die Straße queren und die dortigen Bushaltestellen für ihren Weg von und zur Schule nutzen.
Generell ist es auch schwierig, sich in Mildensee längere Strecken barrierefrei zu bewegen. Teils fehlen Rad- und Gehwege. Andernorts sind es unebene Schotterpisten, die es für Nutzer von Rollatoren und für Kinderwagen schwierig machen, sich gut fortzubewegen. An manchen Stellen müssen Fußgänger und Radfahrer in gefährlichen Kurvenbereichen die Straße überqueren, weil dort Rad- und Gehwege fehlen. „Da muss ein Gesamtkonzept her, damit sich da grundlegend was ändert“, so Groneberg. Manche Straßenzüge haben nach starkem Regen auch mit Überflutungen zu kämpfen. Der Ortsbürgermeister und die Ort- schaftsratsmitglieder drängen darauf, dass die Stadt in der neuen Legislatur auch bei diesem Problem Abhilfe schafft.
2,3 Millionen Euro für Kita-Neubau in Mildensee
Gleichzeitig sind andere Projekte und Vorhaben, die die Lebensqualität in dem östlichen Dessauer Vorort verbessern sollen, vor ihrer konkreten Realisierung. Neben dem Jugendclub in der Oranienbaumer Straße, soll auf einem derzeit noch eingezäunten Gelände, ein zweiter zentraler Spielplatz für Mildensee entstehen. Rund 50.000 Euro stellt die Stadt dafür bereit. Derzeit laufen die Ausschreibungen. Voraussichtlich ab dem nächsten Frühjahr kann auf dem dann offenen Gelände gespielt werden. Hinter dem zukünftigen Spielplatz ist der Bau einer neuen Kindertagesstätte geplant.
Der Altbau neben der Feuerwache, wo derzeit die Einrichtung untergebracht ist, erfüllt langfristig nicht die Standards für eine angemessene Kinderbetreuung. Ursprünglich sollte der rund 2,3 Millionen Euro teure Kita-Neubau über EU- und Landesmittel finanziert werden. Nachdem das nicht klappte, signalisierte die Stadt ihre Bereitschaft, auf eigene Kosten bis 2021 den Neubau zu realisieren. Für den Altbau an der Feuerwache hat Groneberg schon eine Nachnutzungsidee: „Eine Dorfbegegnungsstätte, wo sich Vereine und Bewohner für verschiedene Aktivitäten treffen, wäre eine interessante Option, auch zur Belebung des Ortskerns“.
Nicht weit davon entfernt, befindet sich der Mildenseer Springbrunnen. Er soll noch dieses Jahr für insgesamt rund 17.000 Euro saniert werden und dann ab dem nächsten Frühjahr nach langer Zeit wieder sprudeln. (mz)


