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Roßlau 800 Roßlau 800: Alter Reigen um neue Burglinde

Von silvia bürkmann 12.02.2015, 06:27
Organisatoren aus Stadt, Ortschaft und Vereinen stellen das Programm für den Festakt „Roßlau 800“ vor.
Organisatoren aus Stadt, Ortschaft und Vereinen stellen das Programm für den Festakt „Roßlau 800“ vor. sebastian Lizenz

Rosslau - Nun kommt wirklich alles doppelt und dreifach: Feierte standesgemäß zuerst Anhalt seinen 800. Jahrestag (2012) und zog Dessau als Haupt- und Residenzstadt von Land und Herzogtum 2013 nach, schließt sich nun der Reigen der 800-Jährigen. Roßlau feiert sein Jubiläum 2015.

Platz für 300 Gäste

Der offizielle Festakt von Stadt und Stadtteil findet am Freitag kommender Woche, 20. Februar, statt. Und verfehlt die historische Punktlandung (urkundliche Ersterwähnung: 21. Februar 1215) um ein paar Stunden. Weil eben alles zusammenkommt. So ist die Elbe-Rossel-Halle (quasi seit 15 Jahren Roßlauer „Stadthalle“) am dritten Februar-Wochenende für die Handwerkermesse reserviert und dieser Termin für Aussteller und Firmen traditionell fixiert. „Der Ratssaal erschien uns zu klein. Also sind wir froh, in die Endmontagehalle im Elbewerk ausweichen zu können. Sie ist fest mit unserer Industriegeschichte verbunden und hat schon mehrfach als Konzert- und Veranstaltungshalle eine gute Figur gemacht“, freut sich Ortsbürgermeisterin Christa Müller auf viel Besuch. „Es ist Platz für 300 Gäste. Ihr Kommen zugesagt haben bereits Ministerpräsident Reiner Haseloff, die Partnerstädte Roudnice und Ibbenbüren, sowie Roßlauer Ehrenbürger und Sachsenberg-Preisträger“, kündig der amtierend Kulturamtsleiter Steffen Kuras für den Gastgeber der Doppelstadt an. Und betont die Öffentlichkeit des Festaktes: „Kurz vormerken lassen im Kulturamt und dann hereinspaziert. Auch muss niemand ,Unterzuckerung’ fürchten nach zwei Stunden Geschichts- und Kulturprogramm: Es gibt einen Imbiss.“

Nicht kleine Happen, sondern einen großen Brocken bewegt der Förderverein Schifferstadt Roßlau in der gesamten Veranstaltungsserie im Jubiläumsjahr. Seit Ende des Vorjahres schon werben die „Unterstützerurkunden zu 800 Cent“ für das Stadtjubiläum. Begleitet wird das „Jubiläumsjahr RO|800“ mit einer Stafette von Staffelstäben: In jedem werden Zeitzeugnisse der Veranstalter, der Vereine und Themen der Stadt eingebracht und mit einem Siegel verschlossen. Über das ganze Jahr sind 30 Staffelstäbe zu bestücken. Anschließend werden die Zeitkapseln im „Kulturkaufhaus“ als „Zeitzeugen RO|800“ untergebracht. Die Siegel gebrochen werden sollen nach 50 Jahren und „dann den nachfolgenden Generationen als unser Vermächtnis offenkundigsein“, hat Ideengeberin und Fördervereinsvorsitzende Christel Heppner die Vielzahl der Veranstaltungen 2015 im Blick.

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Den würdigen Rahmen für den Festakt gestaltet die Stadt Dessau-Roßlau in Zusammenarbeit mit den Roßlauer Akteuren. Das Festkonzert gestalten das Blasorchester und der Männerchor Roßlau unter Leitung Willi Dreibrodts. „Im Programm spiegelt sich die feierliche Geschichte ebenso wider wie Frohsinn und Spaß“, kündigt der Stadtmusikdirektor an. So erlebt am Freitag nächster Woche ein Musikstück seine Uraufführung. Sangesbruder Hans-Martin Oppelt hatte einen Text entworfen und auf Akkordeon gespielt. „Eine landläufig bekannte Melodie aus dem 19. Jahrhundert, die ich bearbeitet und vertont habe als vierstimmigen Chorsatz. Und so entstand das Chorlied von der ,Burglinde’“, lächelt Dreibrodt. Kein Zweifel, wo dieser Baum verwurzelt ist.

Im Gefolge des Festaktes werden in der Endmontagehalle in der Hauptstraße 117-119 auch neue Publikationen vorgestellt und zum Kauf angeboten. Erstmals geht der neue Bildband „Roßlau an der Elbe“ über den Ladentisch. Zu erwerben sind auch die „Neuen Roßlauer Geschichten“ in Mundart aus der Feder von Klaus Tonndorf. Ganz frisch sind die „Kalenderblätter RO|800“, für die Klemens Koschig zu jedem Tag eine wahre Geschichte entdeckte und nacherzählt.

Kontakt Kulturamt Dessau-Roßlau: Telefon 0340/204 20 41 oder per Mail an [email protected] (mz)