Reitsportverein Dessau-Neeken e.V. Reitsportverein Dessau-Neeken e.V.: Entführung endet im Glück
Neeken/MZ. - Es ist bereits Tradition, dass der Reitsportverein Dessau-Neeken kurz vor dem Fest zu einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte einlädt. Erdacht und organisiert von den jugendlichen Mitgliedern des Vereins. Doch bevor der bärtige Rotmantel in der Reiterhalle seinen Auftritt hatte, gab es die hohe Schule der Reitkunst. Barbara Riechard zeigte eine ungewöhnliche Dressurkür. Sie ritt wie vor 100 Jahren auf einem Damensattel (beide Beine der Reiterin befinden sich dabei auf einer Seite). Das Schwierige daran sei, dass das Pferd dadurch nur mit einem Schenkel geritten wird, erläuterte Vereinsvorsitzender Volker Pohle. Das sei sowohl für den Reiter, als auch für das Pferd gewöhnungsbedürftig.
Die zweite Kür des Nachmittags präsentierte Beate Wetzel auf einem Friesenhengst. Mit einer verträumten ABBA-Musik untermalt, demonstrierten beide eine bemerkenswerte Harmonie. Aber auch optisch waren Reiterin und Pferd eine Wohltat.
Dann endlich hieß es "Hohoho". Der Weihnachtsmann schlurfte durch den Sand. An seiner Seite keine Engel, sondern eine Weihnachtsfrau ganz in Weiß. Die Nordpolliebe war wohl angesichts der eisigen Temperaturen etwas unterkühlt. Schließlich gestanden beide, schon dreimal bei der Partnerberatung gewesen zu sein. Doch eigentlich ist ja der Weihnachtsmann auch nur einer wie "du und ich". Auch er merkte erst, was er an seiner Partnerin hatte, als sie weg war - entführt vom "Bösen". Mit Hilfe zweier "Eleven" gelang es ihm schließlich, sein geliebtes Weiblein aus einem Turm zu befreien. Damit war das Böse besiegt, die Weihnachtswelt wieder in Ordnung. Mit der Vermählungen der beiden hat der Weihnachtsmann in Neeken nun sogar eine Frau. Und wer weiß, vielleicht auch bald ganz viele Zwergenweihnachtsmänner.
Es war eine kurzweilige Geschichte mit allerlei Wortwitz, die sich die jugendlichen Pferdeliebhaber da ausgedacht hatten. Die tragendsten Rollen hatten übrigens zwei Mädchen - als Tannenbäume. Die bewiesen bei den zahlreichen Musikeinblendungen sogar rhythmisches Feingefühl.
Überhaupt schienen sich die männlichen Vereinsmitglieder arg zurückzuhalten, denn alle Figuren des Märchens wurden von Mädchen gespielt. Vereinschef Pohle machte dann auch keinen Hehl daraus, dass die Frauenquote überdurchschnittlich hoch sei, eine Erklärung dafür hatte er jedoch nicht parat.
Zum Abschluss zeigten die Vereinsmitglieder eine Dressurquadrille. Die rund 130 Gäste des Nachmittags zeigten sich zufrieden und spendeten ordentlich Beifall.