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Hoffnung für Pannen-Bau von Dessau Probleme mit der Dämmung: Baustopp am Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau aufgehoben

Von Hagen Eichler 20.09.2019, 12:50
Seit einem Jahr sollte der Anbau des Umweltbundesamts bezogen sein.Keiner weiß, wann die Fassade aussieht wie geplant.
Seit einem Jahr sollte der Anbau des Umweltbundesamts bezogen sein.Keiner weiß, wann die Fassade aussieht wie geplant. Ruttke

Magdeburg - Der Baustopp am spektakulären Erweiterungsbau des Umweltbundesamts in Dessau-Roßlau  kann aufgehoben werden. Das hat das Bundesumweltministerium am Donnerstag auf MZ-Anfrage erklärt. Ende 2017 waren Fehler bei der Dämmung aufgefallen. Um die Ursachen zu untersuchen, wurden alle Arbeiten eingestellt. „Die Feststellung der Sachverhalte an der unzureichenden Dämmung ist abgeschlossen, so dass jetzt wieder gearbeitet werden kann“, sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth. Damit gibt es neue Hoffnung für die Fertigstellung des Vorzeigeprojekts, das einmal mehr Energie erzeugen als verbrauchen soll.

Ursprünglich sollte der Erweiterungsbau bereits im Frühjahr 2018 übergeben werden und 13,8 Millionen Euro kosten. Auslöser der Probleme ist, dass die Dämmung an einigen Stellen nicht die geforderte Stärke von 28 Zentimetern erreicht - drei Zentimeter fehlen.

Damit aber ließen sich die hochgesteckten Energieziele nicht erreichen, glaubt die für den Bau zuständige Behörde, das Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) - und verordnete den Baustopp, um den Verantwortlichen für die Mängel zu ermitteln. Nun haben die Gutachter ihre Untersuchungen abgeschlossen, auch wenn das Ergebnis noch nicht vorliegt. Staatssekretär Flasbarth räumte ein, dass der Baustillstand alle Beteiligten schwer belastet habe. „Es gibt einfach Situationen, bei denen man sich verzweifelt die Haare rauft und trotzdem nichts machen kann. Das war hier der Fall.“

Lob gab es am Donnerstag für die Bestellung der Sachsen-Anhalterin Franziska Kersten zur Vizepräsidentin des Umweltbundesamts (die MZ berichtete). Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, er freue sich „außerordentlich“, dass eine Expertin aus der Region mit dem nötigen Fachwissen das Amt übernehme. „Das ist wichtig für die Verankerung des Umweltbundesamts in der Region und ein deutliches Signal an das Land“, sagte Haseloff der MZ.

Das Bundesumweltministerium, das die Personalie erstmals bestätigte, betonte die überragende Qualifikation von Kersten. „Unter einem Dutzend Bewerber stach Frau Kersten deutlich hervor“, sagte Staatssekretär Flasbarth. Er betonte allerdings: „Es ist schön, dass sie aus Sachsen-Anhalt ist und ich weiß, dass es in Sachsen-Anhalt eine solche Erwartungshaltung gegeben hat. Aber es gibt keinen Ost-Bonus.“  (mz)