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UBA-Präsident in Sekundarschule Roßlau Podiumsdiskussion mit Schülern zeigt: Klima steht nicht an erster Stelle

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des UBA in Dessau-Roßlau wurden Veranstaltungen in der Stadt organisiert. Präsident Dirk Messner sprach mit Schülern der Sekundarschule Roßlau.

Von Leonie Beer 21.09.2025, 11:00
UBA-Präsident Dirk Messner wird von den Schülern der Sekundarschule Roßlau begrüßt.
UBA-Präsident Dirk Messner wird von den Schülern der Sekundarschule Roßlau begrüßt. Fotos: Umweltbundesamt

Rosslau/MZ. - Er finde es ganz toll, von so vielen begrüßt zu werden, freut sich Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) und sagt direkt noch einmal in die Runde: „Guten Morgen!“. Im Chor antworten die zahlreichen Schüler, die sich in der Aula der Sekundarschule Roßlau eingefunden haben, bis auf den letzten sind alle Plätze belegt, einige stehen sogar: „Guten Morgen!“ Mit dieser Begrüßung begann gestern für Dirk Messner der Betriebsausflug des UBA durch Dessau-Roßlau, anlässlich des 20 Jahre zurückliegenden Umzugs des UBA in die Doppelstadt.

„Wir wollen uns in Dessau nützlich machen und Teil der Stadtgesellschaft sein“, sagt Dirk Messner

Mit dem Betriebsfest, so Messner, wollten sich die Mitarbeiter des UBA selbst etwas Gutes tun. Es gebe die Möglichkeit, sich mit den Kollegen am Nachmittag bei Essen und Trinken auszutauschen. Da das UBA 2.000 Mitarbeiter zählt, jedoch nur die Hälfte in Dessau-Roßlau arbeitet, sei es eine gute Gelegenheit, einander kennenzulernen. Es gebe über ein Dutzend Standorte, der wohl kurioseste sei an der Zugspitze. Viele der Mitarbeiter würden auch in Berlin sitzen, verrät Messner. Denn dort seien die wichtigen Ansprechpartner in der Politik. Messner selbst sei anderthalb bis zwei Tage in Dessau pro Woche und ansonsten auch viel international unterwegs.

Dies sei notwendig, weil einer der Themenschwerpunkte des UBA die Politikberatung sei, wie Messner auch den anwesenden Schülern erklärt. Außerdem ginge es darum, Klimagesetzgebungen umzusetzen, anwendungs- und lösungsorientiert zu forschen und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Aus diesem Grund, seien zum 20-jährigen Jubiläum in Dessau viele Mitarbeiter in Dessau-Roßlau mit verschiedenen Projekten unterwegs. „Wir wollen uns in Dessau nützlich machen und Teil der Stadtgesellschaft sein“, sagt Messner.

Vom Klimawandel sind vor allem junge Menschen betroffen

Ein besuchter Ort sei das Seniorenheim Dessau-Süd, verrät Messner. Für ihn sei es eigentlich naheliegend gewesen, dorthin zu gehen. Denn er habe im Altersheim Zivildienst geleistet und dort zwei der wichtigsten Jahre seines Lebens verbracht. Trotzdem habe er sich für diesen Betriebsausflug dazu entschieden, an die Sekundarschule Roßlau zu gehen. Er wolle mit jungen Leuten ins Gespräch kommen, die von dem Klimawandel und dessen Folgen in den nächsten 30 oder mehr Jahren am stärksten betroffen sein werden.

Nach der offiziellen Begrüßung mit Schülern verschiedener Klassenstufen, stand Messner zu einer Podiumsdiskussion mit der Klasse 10b zur Verfügung. Vier Thesen formulierte er, die er mit den Schülern besprechen wollte. In denen ging es darum, wie sich Klimaschutz auf andere Politikfelder auswirkt: Klimaschutz trage zur Wohlstandssicherung bei, sei die Grundlage für eine gedeihliche Demokratie, mangelnder Klimaschutz führe zu Sicherheitsrisiken und Klimaschutz habe seine eigene zeitliche Dimension.

Im Chemieraum werden Experimente zur Wasseranalytik durchgeführt.
Im Chemieraum werden Experimente zur Wasseranalytik durchgeführt.
(c) Umweltbundesamt

Beim Versuch, die Diskussion über die Thesen zu eröffnen, kam lediglich Zustimmung für die Aussagen. Messner fragte daraufhin, wer sich im umweltpolitischen Bereich engagiert. Niemand meldete sich. Und auch zu Fridays for Future wussten die Schüler wenig. Erst, als es darum ging, was sie als dringendstes Thema für die Zukunft ansehen, kamen mehr Rückmeldungen. So sprach eine Schülerin davon, dass es wichtig sei, dass die Leute sich nicht immer weiter radikalisieren. Denn das führe nur zu Spaltungen und verhindere jeglichen Austausch. Eine andere Schülerin führte Sicherheit als relevantes Thema an, gerade für Frauen. Außerdem kam die Aussage, dass Kriege gestoppt werden sollten. Messner unterstreicht, dass all diese Anliegen wichtig seien, damit eine Gesellschaft und Zusammenarbeit überhaupt funktionieren kann.

Neben der Podiumsdiskussion boten zahlreiche Mitarbeiter auf dem Schulgelände Stationen zu ihrem eigenen Fachbereich an, um diese vorzustellen, verrät Eva Reiter, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Schutz der Meere. 13 Themengebiete waren dadurch vertreten, freut sie sich. Reiter bedankt sich für das private Engagement, wodurch die Umsetzung erst ermöglicht wurde.