Pfingstreiten in Mildensee: Pfingstreiten in Mildensee: Wirklich witzige Wettritte

mildensee/MZ - „Das buchen wir immer dazu“, scherzte Antje Lehmann, eine der ehrenamtlichen Organisatoren des alljährlichen Pfingstreitens im Dessauer Ortsteil Mildensee. Denn strahlender Sonnenschein begleitete das Traditionsfest.

Seit nunmehr drei Jahren findet das Reiten wieder an dem Ort statt, wo es bereits früher gefeiert wurde: Auf der Wiese am Fuße des Napoleonsturms. Hier begrüßte Bernd Künne vom Mildenseer Festkomitee am frühen Sonntagnachmittag die Gäste. Wer nicht mit den Kleinen beim Kinderschminken oder an der Hüpfburg weilte, hatte es sich mit einem kühlen Getränk oder einem Snack im Schatten bequem gemacht. Von dort aus ließ sich der feierliche Aufmarsch der insgesamt 18 berittenen Teilnehmer gemütlich beobachten. Begleitet wurde der Tross nicht nur von einigen Pferdekutschen, sondern auch von den Drei- bis Sechsjährigen der Kindergärten Mildensee und Kleutsch. In den Tagen zuvor hatten die Kleinen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Steckenpferde gebastelt, mit denen sie am Sonntag auf dem Festplatz aufliefen.

Dass es schon beim Probedurchlauf einen Sturz gab - glücklicherweise einen folgenlosen - nahmen alle gelassen. Als Stella Frasch zu Boden ging, als ihr schwarzer Wallach „Muck“ plötzlich durchging, kommentierte Bernd Künne: „Das passiert. Dafür sind es eben Tiere.“ Einige scheuende Pferde und vergebene Ringe später ging es dann ans Eingemachte. In zwei Durchgängen konnten sich sechs Teilnehmer für das Finale beim traditionellen Ringestechen qualifizieren. In der Entscheidungsrunde hieß es dann jedoch nicht nur, den Ring beim Ritt durch den Torbogen zu erwischen, sondern das auch noch so schnell wie möglich. Die kleinste Reiterin, Gina-Erna Uhlig, zeigte hier ein Wahnsinnstempo, fiel dann allerdings von ihrem Minipferd „Nikkii“. Doch auch der Kleinen war nichts Schlimmes passiert. Bereits zur Siegerehrung saß Gina-Erna wieder im Sattel und bekam für ihren flotten Einsatz sogar noch einen Sonderpreis. Den ersten Platz beim Ringestechen sicherte sich Christian Heenemann auf „Ronja“.

Weiter ging es dann mit dem Becherreiten. In Zweiergruppen traten die Reiter hier an, einen Becher voller Wasser aufzunehmen, mit diesem über die Wiese zu reiten und dann wieder abzustellen. Alles natürlich so schnell wie möglich und ohne das kühle Nass zu verschütten. Ein witziges Unterfangen, was bei manchem Reiter darin gipfelte, den Becher einfach wegzuwerfen, um bei dem nicht ganz ernst gemeinten Wettkampf wenigstens als erster durchs Ziel zu gehen. Nicole Endert auf Duxo sicherte sich den Sieg und gewann auch den Fahrrad-Parcours sowie das Würstchenschnappen. Sieger beim Karrenrennen war das Duo Michael Heine/Sven Krügermann. Letzterer gewann auch die Schlussdisziplin, das Apfelsinenreiten.

Zwischen den einzelnen Wettbewerben wurde das Publikum mit verschiedenen Einlagen, wie einer reizenden Ponyshow oder einem Ausflug in das Dressurreiten, unterhalten. Eseldame Emily sammelte unterdessen im Publikum Spenden, mit deren Erlös die Unkosten für das Fest gedeckt werden sollen.

Gemütlich ging es dann in den Abend. Die Kleinen gaben in der Kinderdisco alles und die Großen rockten ab 21 Uhr in die Nacht. Für Bernd Künne war das Pfingstreiten einmal mehr ein voller Erfolg, auch dank des Einsatzes der ehrenamtlichen Helfer, der Teilnehmer und der Spender. Für die Zukunft erhofft Künne sich nur eines: Nachwuchs für die Reiterschaft Mildensees.