Partnerschaft seit 25 Jahren Partnerschaft in Dessau seit 25 Jahren: WWF und Biosphärenreservat Mittelelbe vereinbaren Vertrag

Dessau - Ein Vierteljahrhundert in enger und vertrauter Zusammenarbeit haben beide Partner bestanden und wichtige Erfolge erzielt. Jetzt stellen die engen Partner ihre Beziehung auf offiziell-vertragliche Basis: Im Dessauer Kornhaus unterzeichneten WWF Deutschland, die Umweltorganisation für Natur- und Artenschutz, und Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe eine Kooperationsvereinbarung. Hier sind die Regeln festgeschrieben, nach denen künftige Projekte des zielgerichteten Natur-, Arten- und Klimaschutzes gelenkt und organisiert werden.
In den 25 Jahren haben beide Partner bereits mehrere Projekte gemeinsam gestemmt, darunter das „Life und Natur“-Projekt Elbauen bei Vockerode und die Revitalisierung der Wildflusslandschaft „Wilde Mulde“. Den Ritterschlag aber verdienten WWF und Biosphärenreservat mit dem Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe.
Zwischen Dessau-Roßlau und Barby wurden auf rund 9.050 Hektar Fläche zusammenhängende, überflutbare Auen von der Mulde- bis zur Saalemündung gesichert und renaturiert. Dieses Großprojekt lief von 2001 bis 2018. Hierbei wurden durch Deichrückverlegung bei Lödderitz 800 Hektar Flutfläche der Elbe zurückgegeben. „Doch selbst unser Großprojekt, das der WWF als Projektträger realisiert hat, galt nicht nur dem Naturschutz. Immer hatten wir die Belange vom Hochwasserschutz mit auf der Rechnung“, betont Christoph Heinrich, Vorstand vom WWF Deutschland.
Projektbüro Mittelelbe beim WWF Deutschland blickt voraus auf die nächsten Vorhaben
Also wurden die Fachleute vom Landesbetrieb Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft LHW mit an den Tisch geholt. „Und jetzt haben wir hier die modernsten Hochwasserschutzdeiche an deutschen Flüssen“, ist Heinrich überzeugt. Dass in die Laufzeit des Projektes gleich zwei „Jahrhunderthochwasser“ fielen (2002 und 2013), hat die Baustandards noch weiter hochgetrieben: „Jetzt haben wir am neuen Deich noch einen Puffer von 25 Zentimetern zum höchsten aller Hochwasserscheitel.“ Der neue Deich in Lödderitz - insgesamt rund 50 Millionen Euro teuer -könne als Blaupause gelten an Rhein und Donau, für Hochwasser- und Naturschutzbauten gleichermaßen, sagt Biosphärenreservats-Chef Guido Puhlmann.
Sich auf diesen wichtigen Lorbeeren ausruhen wollen die Vertragspartner ausdrücklich nicht. Astrid Eichhorn vom Projektbüro Mittelelbe beim WWF Deutschland blickt voraus auf die nächsten Vorhaben. Intensiv vorbereitet werden relativ zeitnah Pläne für den Erlebnisraum Natur, der Tourismus und Natur verbindet.
Vor Ort soll das vor allem die Rad- und Wanderwege aufwerten. Das Projekt soll 2020 starten. Dort, wo der WWF größter Flächeneigentümer ist und die Stadt Dessau-Roßlau zur Seite hat - in der Großkühnauer Aue. (mz)
