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Organisator gibt auf Organisator gibt auf: Aus für die Stadtpark Babybörse in Dessau

Von Sylke Kaufhold 29.11.2017, 10:05
Auch Kinderflohmärkte gehörten zum Angebot der Stadtpark-Babybörse. Auch sie hatten stets viele große und kleine Besucher.
Auch Kinderflohmärkte gehörten zum Angebot der Stadtpark-Babybörse. Auch sie hatten stets viele große und kleine Besucher. Archiv/Lutz Sebastian

Dessau - Im nächsten Jahr wird es keine Stadtpark Babybörse mehr geben. Das teilte Heiko Sebastian, Mitbegründer und zuletzt Hauptverantwortlicher, in diesen Tagen mit. Es seien private Gründe, die ihn zu dieser Entscheidung bewogen haben, sagt Sebastian im MZ-Gespräch.

„Ich möchte mehr Zeit für meinen sechsjährigen Sohn haben, der leidenschaftlich Fußball spielt und den ich dabei begleiten möchte.“ Das fülle den Terminkalender, so dass für die Babybörse keine Zeit mehr bleibt.

„Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, ich habe viel Zeit und Herzblut investiert. Aber ich muss Prioritäten setzen, und da steht mein Sohn ganz oben auf der Liste.“

Im September 2011 fand am Spielplatz im Stadtpark die erste Börse statt

Vor sechs Jahren haben Sebastian, Heike Herrmann und Olaf Bülow die Stadtpark Babybörse ins Leben gerufen. „Wir waren unzufrieden mit den damaligen Angeboten, es war überall sehr eng“, erklärt Sebastian. Am 10. September 2011 fand am Spielplatz im Stadtpark die erste Börse statt.

Fortan luden die Veranstalter im Mai und September zum Baby- und Kindersachenflohmarkt in den Stadtpark ein. Die Resonanz war von Anfang an sehr groß. Schnell wuchs die Börse - von anfangs 30 Anbieter auf zuletzt um die 100.

Es kamen Winterveranstaltungen im Rathaus-Center hinzu. „Da waren wir dann schon bei vier Veranstaltungen im Jahr“, so Heiko Sebastian. In den sechs Jahren summierte sich die Besucherzahl auf circa 50.000. Hinzu kamen die Börsen, die bei städtischen Veranstaltungen wie Rossmarkt, Kürbisfest, Leopoldsfest durchgeführt worden.

„Es sollte eine Veranstaltung für die Familie sein, das hat sie wohl auch einzigartig gemacht“

Die Stadtpark Babybörse war immer mehr, als nur eine Möglichkeit, preisgünstig für Kinder einzukaufen. Immer wurde auch den Jüngsten etwas geboten, gab es Puppentheater, Bastelmöglichkeiten, Hüpfeburg und anderes. „Es sollte eine Veranstaltung für die Familie sein, das hat sie wohl auch einzigartig gemacht“, resümiert Sebastian.

Gesunken ist in den Jahren die Zahl derjenigen, die sich um Vorbereitung und Durchführung der Börse kümmerten. Waren es anfangs zehn Aktive, sind es zuletzt noch zwei und in diesem Jahr Heiko Sebastian alleine gewesen. Die Kooperation mit dem Shia-Verein hatte keinen Bestand.

Auch eine Privatinitiative muss sich um Abrechnungen, Genehmigungen und ähnliches kümmern. Seit drei Jahren steht hierbei der Wirtschaftskreis Roßlau hilfreich zur Seite.

Wirtschaftskreis der Stadt bietet Unterstützung an

„Wir hatten spontan unsere Hilfe angeboten, als sie benötigt wurde, denn wir sehen die Börse als Bereicherung für unsere Stadt, vor allem für die Familien “, erzählt Hans-Joachim Mau, Vorsitzender des Wirtschaftskreises. Dass sie jetzt vor dem Aus stehe, sei sehr bedauerlich. „Aber ich verstehe die Entscheidung von Heiko Sebastian.“

Wünschenswert wäre es, wenn sich neue Leute, vielleicht ein Verein, finden würden, die die Börse fortsetzen, betont Mau. „Auch ihnen würden wir hilfreich zur Seite stehen.“ Rat und Unterstützung bietet auch Heiko Sebastian eventuellen Nachfolgern an. „Ich wünsche mir sehr, dass es irgendwie weitergeht, deshalb helfe ich gern.“ (mz)