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Oldtimertreffen Oldtimertreffen: Aus Liebe zum Rost

Von SABINE NINDELT 22.04.2013, 17:16
Ingo Elze stellte mit seiner 1931er „NSU 501 TS“ das älteste Motorrad der Oldtimer-Show. Der angebaute Seitenwagen wurde 1937 in der „Anhaltischen Fahrzeugfabrik Robert Krause“ in der Dessauer Wasserstadt gebaut.
Ingo Elze stellte mit seiner 1931er „NSU 501 TS“ das älteste Motorrad der Oldtimer-Show. Der angebaute Seitenwagen wurde 1937 in der „Anhaltischen Fahrzeugfabrik Robert Krause“ in der Dessauer Wasserstadt gebaut. Ruttke Lizenz

DESSAU/MZ - Sie sind wie eine große Familie, die Fans des rostigsten Hobbys der Welt. Und wie es bei Familien so üblich ist, gibt es ab und zu ein Treffen, bei dem sich alle wiedersehen. Der Oldtimerstammtisch Dessau e. V. hat mit seiner alljährlichen Frühjahrsausfahrt ein solches Treffen am vergangenen Sonnabend veranstaltet. Bereits ab 10 Uhr füllte sich der Markt am Fuße des Dessauer Rathauses mit den unterschiedlichsten Vehikeln längst vergangener Jahrzehnte. Eines der ältesten Autos der Oldtimer-Show war der cremefarbene „Ford T“, Baujahr 1913, von Heinz Laass aus Zwickau. Trotz seiner nunmehr 100 Jahre brachte der Ford-Oldi die Familie mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h problemlos ans Ziel.

Einen noch weiteren Anfahrtsweg hatte Ralf Graap. Der ehemalige Dessauer war aus Güstrow im Landkreis Rostock mit seinem „Trabant Kombi“, Baujahr 1963, angereist. Seinen Liebling hatte er vor drei Jahren auf einem Schrottplatz in Wernigerode gefunden und in liebevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut.

Von 10 zu 50 Mitgliedern

Zwei statt vier Räder bevorzugt dagegen Ingo Elze. Der 69-jährige Reppichauer stellte mit seiner 1931er „NSU 501 TS“ das älteste Motorrad der Oldtimer-Show. Besonders interessant war der angebaute Seitenwagen. Dieser wurde 1937 in der „Anhaltischen Fahrzeugfabrik Robert Krause“ in der Dessauer Wasserstadt gebaut. Deutschlandweit gäbe es davon vielleicht noch 7 oder 8 Stück, schätzt Elze, der den Oldtimerstammtisch Dessau mitbegründet hat. Gestartet war der Verein 1999 mit weniger als zehn Mitgliedern. Mittlerweile sind es knapp 50, die an den Stammtischen ins Gespräch kommen.

„Es ist die alte Liebe zum Rost, die uns zusammengeführt hat“, erklärt Vorstandsmitglied Andreas Legler. Und eben jene Liebe ist es, die sie einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch an einen Tisch bringt. In dieser Runde werden dann auch Veranstaltungen wie die Oldtimershow geplant, die der Verein zweimal jährlich initiiert. Die Teilnahme sei für alle kostenfrei, betont Vorstandsvorsitzender Thomas Feigl während er einem Oldtimer-Besitzer, der mit seinem Gefährt zufällig vorbei gekommen war, eine Startnummer für die Frühjahrsausfahrt aushändigt. Gegen 13 Uhr setzte sich der etwa 90 Fahrzeuge umfassende Konvoi schließlich in Bewegung. Über Coswig und Wittenberg ging es zu den Baggern von Ferropolis, welche die Kulisse für ein Panorama-Foto mit den Teilnehmern bilden sollten. Am späten Nachmittag waren etliche der Oldtimer nochmals auf dem Dessauer Markt zu sehen.

Der Markt am Samstagvormittag - alles steht voller Oldtimer.
Der Markt am Samstagvormittag - alles steht voller Oldtimer.
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