Notfallbetreuung in Dessauer Kitas Notfallbetreuung in Dessauer Kitas: Dekita stellt sich auf 4. Streikwoche ein

Dessau-Rosslau - Kommt in Dessau-Roßlau die vierte Streikwoche der Erzieherinnen in Folge? Die Gewerkschaft schließt das nicht aus. Der städtische Eigenbetrieb Dekita stellt sich deshalb vorbeugend auf eine erneute Streikverlängerung ein.
Sollte tatsächlich nach drei Wochen im Mai auch noch im Juni gestreikt werden, müssen Eltern für die Notfallbetreuung ihrer Kinder in einer Dekita-Einrichtung eine Bescheinigung vom Arbeitgeber vorlegen. Zu diesem Schritt sieht sich Dekita ab 1. Juni aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Platzkontingents gezwungen.
Alle Plätze bereits zu 100 Prozent ausgebucht
„Wir haben zwar an die 700 Plätze zur Verfügung, die sind aber zu 100 Prozent ausgebucht“, stellt Dekita-Verwaltungsleiterin Elke Walter fest. Bei weiterem Streik sei eine noch größere Nachfrage zu erwarten. „Deshalb werden wir für die Betreuung ab Montag Nachweise der Arbeitgeber oder des Ausbildungsbetriebes einfordern“, sagt Walter. In anderen Städten, so in Leipzig, werde die Vergabe schon so gehandhabt. Das sei keine Unterstellung oder Misstrauen, versichert Walter. Aber sie könnten nur die unterstützen, die dringend eine Betreuung benötigen. „Die Dauer des Streiks hat alles verschärft.“
Eltern können ab heute per Hotline oder E-Mail die Notfallbetreuung für die kommende Woche anmelden. Die Bescheinigung des Arbeitgebers, die ja schon in dieser Woche besorgt werden könne, ist dann am Montag in der betreuenden Einrichtung vorzulegen. „Sollte sich der Streik zerschlagen, ist das natürlich alles hinfällig“, betont Walter. „Aber wir müssen uns sicherheitshalber auf einen noch längeren Streik einstellen.“
Der Donnerstag wird abgewartet
Was die Gewerkschafter nicht bestreiten. In ihrer Streikplanung haben sie sich schon auf eine Verlängerung eingestellt. „Wir haben uns hier verabredet, den Donnerstag abzuwarten“, sagte Uwe Henschke von Verdi gestern. Am heutigen Donnerstag soll die Vereinigung der Arbeitgeberverbände zusammenkommen. Er persönlich erwarte noch keine konkreten Angebote, höchstens Verhandlungstermine. Verdi habe sich aber vor einer Woche beim Treffen in Fulda darauf geeinigt, so lange zu streiken, bis ein Angebot vorliegt.
Am Donnerstag wollen die streikenden Erzieherinnen mit Eltern, Vertretern von Politik und Verwaltung ins Gespräch kommen. Um 16 Uhr laden die Gewerkschaften zur Kundgebung an die Friedensglocke. (mz)