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Nordmann-Fest Nordmann-Fest: Verrückte Ideen in Mildensee

05.09.2001, 17:59

Dessau/MZ. - Dass so ein kleiner niedlicher Dackel kein Rennhund ist, weiß auch Bernd Künne, Vorsitzender des Mildenseer Festkomitees. Trotzdem ist er sicher - das erste Dackelrennen beim zweiten Normannfest wird ein voller Erfolg werden. Und mit ihm das gesamte Fest, das von morgen bis zum Sonntag dauert. Schließlich verbinden sich auf der Festwiese vor dem Napoleonsturm die über 20-jährige Tradition des Mildenseer Bauernmarktes mit dem Namen des berühmten Dorfbewohners.

Christian Gebhard Nordmann war nicht nur ein echter Pötnitzer, sondern der erste moderne Landwirt. "Nordmann war ein Pionier der Landwirtschaft", berichtet Künne stolz. Die von ihm gezüchtete Bullenart stehe am Donnerstag in allen Ställen Europas. Jetzt haben die Mildenseer sogar einen Schnaps nach ihrem berühmten Sohn getauft. "Nordmann''s Alter Korn" wird am Wochenende in begrenzten Mengen erstmals durch die Kehlen rinnen.

Das nach Nordmann benannte Fest haben Künne und 20 Mildenseer Vereine mit allerhand verrückten und beeindruckenden Attraktionen gespickt. So gibt es neben dem Dackelrennen, an dem auch ein geadeltes Tier teilnehmen soll, einen Umzug mit geschmückten Erntewagen, eine Oldtimer- und eine Fakirshow. Handwerker bieten Ware feil, Chöre singen Lieder. "Hier kann man alles sehen, was mit der Landwirtschaft zu tun hat", sagt Künne. Ein Fest für die ganze Familie, für die Mildenseer und ihre Freunde soll es werden.

Tatsächlich sei ganz Mildensee schon in dieser Woche in seltsamer Aufruhr. Insgeheim schmücken und basteln viele an ihren Häusern. Schließlich soll beim Fest das schönste Haus des Ortes gekürt werden. Pokale und Sachpreise wird es bei allen Wettbewerben geben. Als besonders interessant stellt Künne den so genannten Schnitter-Wettbewerb heraus. Hier ist Können gefragt.

Für einige Wettkämpfe allerdings werden noch Teilnehmer gesucht. So wird die ausgefallenste Seeüberquerung mit einem selbstgebauten Boot prämiert werden, wie auch der eleganteste Bartträger der Festes. Verliebte, die mit der Säge gut umgehen können, haben die Chance, zum Säge-Königspaar gekürt zu werden.

Rund 39 000 Mark haben die Mildenseer und ihre zahlreichen Sponsoren in das traditionelles Fest investiert. Zum Nordmann-Fest wird kein Eintritt erhoben. Für zwei Mark kann aber eine Anstecknadel erworben werden. Geschmückt mit dieser Rarität weist man sich als echter Freund der Tradition und der verrückten Ideen der Mildenseer aus.

Die Bus-Haltestelle "Kleutscher Straße" wird aufgrund des Festes von Donnerstag bis Montag nicht angefahren. Umleitung beachten.