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Gesundheitswesen Neues Gerät für Blutwäsche am Klinikum in Dessau: Warum „Life 21“ Patienten Hoffnung gibt

Neue Hoffnung gibt es am Klinikum Dessau für Patienten mit Autoimmunerkrankungen. Dafür sorgt ein spezielles Gerät.

01.01.2025, 12:00
Pavlo Shkodivskyi, Abteilungsleiter Nephrologie, und Prof.  Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, präsentieren das neue Gerät.
Pavlo Shkodivskyi, Abteilungsleiter Nephrologie, und Prof. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, präsentieren das neue Gerät. Foto: Klinikum

Dessau/MZ. - Das Städtische Klinikum Dessau hat seit kurzem eine Neuerwerbung im Einsatz, die das Leben vieler Patienten mit Autoimmunerkrankungen, neurologischen Störungen und anderen Gesundheitsproblemen erheblich verbessern kann: das Life 21 Apheresis Unit von Miltenyi Biotec.

Dieses innovative Gerät, das wörtlich „Leben für unsere Patienten“ bedeutet, eröffnet neue Therapiemöglichkeiten bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums. Im Fokus stehe dabei die Behandlung von sogenannten „Autoimmunerkrankungen“. Diese Erkrankungen zeichnen sich dadurch aus, dass das körpereigene Immunsystem nicht nur gegen fremde Eindringlinge vorgeht, sondern auch eigene Körperstrukturen angreift, was zu unterschiedlichen Beschwerden und Organschäden führen kann.

Das „Life 21“ ist ein Gerät, welches für Plasmapherese und Immunadsorption eingesetzt wird. Bei beiden Verfahren handelt es sich um Techniken der „Blutwäsche“. „Plasmapherese, auch bekannt als Plasmaaustausch, ist ein Verfahren, bei dem das Blutplasma des Patienten entfernt und durch eine Ersatzlösung ersetzt wird, um schädliche Antikörper oder Gifte zu entfernen. Immunadsorption geht noch einen Schritt weiter, indem sie nur die krankmachenden Antikörper herausfiltert und das gereinigte Plasma wieder in den Körper des Patienten zurückführt“, erklärt Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I. Mit dem Life 21 können Ärzte in einer Sitzung gleich mehrere Liter Plasma behandeln, was zu einer wesentlich schnelleren Reduktion von Autoantikörpern und somit zu einer schnelleren Linderung der Beschwerden und Heilung führt.

Ein Beispiel für die hohe Wirksamkeit des „Life 21“ ist ein 55-jähriger Patient, der an einem Goodpasture-Syndrom mit Nieren- und Lungenbeteiligung litt. Dank des Life 21 konnte mehr Plasma pro Sitzung gefiltert und dadurch eine schnellere Reduktion der Autoantikörper erreicht werden, was sich sofort positiv auf den Gesundheitszustand auswirkte.

Am Mittwoch, dem 22. Januar 2025, lädt die Klinik für Innere Medizin I, von 16 bis 17.30 Uhr, Interessierte zu einer Informationsveranstaltung ein, bei der die Funktionsweise der Plasmapherese und Immunadsorption vorgestellt und erläutert wird. Zudem wird aufgezeigt, bei welchen Krankheitsbildern das Verfahren helfen kann. Die Veranstaltung richtet sich an Patienten und Ärzte.