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Kreativ für die Dessau-Roßlauer Feinschmecker Neues Freizeitangebot in Dessau: „Wandelbar“ ist eine ausleihbare Nachbarschaftsküche

Im Quartier Am Leipziger Tor gibt es jetzt eine Nachbarschaftsküche, die ausgeliehen werden kann. Gebaut und verwaltet wird sie von der Urbanen Farm.

Von Sylke Kaufhold 02.06.2024, 10:00
Otto Glöckner, Sylvia Watzek und Angelika Zaizek (v.l.) stellen die neue mobile Outdoorküche vor.
Otto Glöckner, Sylvia Watzek und Angelika Zaizek (v.l.) stellen die neue mobile Outdoorküche vor. fotos: Thomas Ruttke

Dessau/MZ. - Die frisch gebackenen Pfannkuchen und der Kaiserschmarrn gingen weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln beim Quartiersfrühstück vor der Pauluskirche.

Das gemeinsame Frühstück, zu dem der Fürst-Franz-Treff und das Quartiersmanagement Am Leipziger Tor, regelmäßig einladen, hatte diesmal ein besonderes Thema: Die neue „Wandelbar“, eine mobile Nachbarschaftsküche wurde vorgestellt - und natürlich auch ausprobiert.

„Chefkoch“ Otto Glöckner hatte am Morgen die Zutaten und Ausstattung für das Frühstück in die Kisten der mobilen Outdoorküche gepackt und ist klimaneutral und nachhaltig zur Pauluskirche, dem Frühstücksort geradelt. Hier war die Küche mit wenigen Handgriffen betriebsbereit und begeisterte die anwesenden Frühstücksgäste.

Ein junger Designer ist der geistige Vater der Wandelbar

Glöckner ist auch der geistige Vater der Wandelbar. Der 27-Jährige hat an der Hochschule Anhalt Design studiert und ist damit schon von Berufs wegen der benötigte Experte für das Projekt. Das liegt in der Verantwortung der Urbanen Farm, deren Mitglied und Mitarbeiter er ist. „Mich interessieren Nachhaltigkeit und urbanes Gärtnern und so bin ich 2022 hier gelandet“, erzählt er.

An der Outdoorküche tüftelte und baute er ein gutes Jahr. Gemeinsam mit Akteuren des Quartiers sei überlegt worden, was die Küche können muss, welche Ausstattung sie haben sollte. Im Programm „Beqisa - Miteinander für ein lebenswertes Quartier“ stellte die Urbane Farm einen Fördermittelantrag und hat ihn bewilligt bekommen. Das Programm möchte Projekte unterstützen, die helfen, Jung und Alt im Quartier stärker zusammenzubringen. Also genau das, was sich auch Quartiersmanagerin Sylvia Watzek von der Wandelbar wünscht. Denn die kann künftig von Vereinen, Firmen, Einrichtungen, Privatpersonen für Feste und Veranstaltungen im Quartier ausgeliehen werden. „Sie soll Menschen zusammenführen, ein Ort der Kommunikation und des Austausches sein und öffentliche Plätze beleben“. Mit ihrem Aussehen sei sie ein echter Hingucker. „Sie wird unser Quartier sichtbarer machen.“

Leo Schlaikier vom Quartiersmanagement testet die originelle Wasserbox, die zur Ausstattung der Küche gehört. Und hat sichtlich Spaß daran.
Leo Schlaikier vom Quartiersmanagement testet die originelle Wasserbox, die zur Ausstattung der Küche gehört. Und hat sichtlich Spaß daran.
Thomas Ruttke

Die Konstruktion der mobilen Outdoorküche ist so einfach wie genial. Grundlage ist ein Fahrradanhänger, der leicht zu bedienen und zu transportieren ist. In einem variablen Kistensystem wird die Küche dann entsprechend der benötigten Funktion ausgestattet, mit oder ohne Kochfeld, mit Geschirr oder ohne, mit Riech- und Fühlboxen für Kräuter, als Tresen, Saftbar und vielem mehr. „So passt sie immer zu den jeweiligen Bedürfnissen der Nutzer“, erklärt Glöckner. Wer nicht selbst brutzeln oder kochen möchte, kann auch den „Koch“ mitbuchen.

Anmelden, Fahrrad mitbringen und los gehts

Wer die Wandelbar leihen möchte, meldet das einfach bei der Urbanen Farm an. Mitbringen muss er zum Termin dann nur ein Fahrrad, wo die Küche drangehangen wird. „Es fährt sich leicht, und der Anhänger bremst sich selbst“, nimmt Glöckner mögliche Fahrunsicherheiten.

Der Fürst-Franz-Treff in der Franzstraße war übrigens eine Einrichtung, die die Wandelbar getestet hat. Einen Riesentopf Gemüsesuppe, mit Gemüse von der Urbanen Farm, habe man gekocht, erzählt Leiterin Angelika Zaizek. „Das Kochen in der Natur ist fantastisch und macht einfach Spaß“, schwärmt sie. Auch die Suppe sei superlecker gewesen...

Anfragen zur Ausleihe per E-Mail an [email protected]. Die Mietgebühr beträgt für gemeinnützige Vereine und Einrichtungen 50 Euro, für Privatpersonen 75 Euro.