Neuer Wirt Neuer Wirt: Sportheim Dessau-Mosigkau gibt es jetzt indische und italienische Küche

Mosigkau - Geordnetes Chaos nennt man das, was gewöhnlich vor der Eröffnung einer Gaststätte steht. Da ist Mosigkaus Sportheim keine Ausnahme. Am Donnerstagmittag geben sich in der Erich-Weinert-Straße 26a Lieferservices wortwörtlich die Klinke in die Hand.
Die Stühle im Gastraum stehen noch auf den Tischen. Die schneeweißen Tischdecken liegen aber schon griffbereit. In der Küche wird noch hart gearbeitet und geschrubbt. Es ist ein kreativer Endspurt, den Wirt Gurkamal Singh und sein Team optimistisch in Angriff nehmen. Am Freitag sind vor allem Mosigkauer Vereine zur Eröffnungsparty geladen. Am heutigen Samstag eröffnet die Sportgaststätte neu. Mosigkaus Sportlerheim ist wahrscheinlich weit und breit die einzige Sportgaststätte, in der indische und italienische Küche angeboten werden.
Seit rund einem Jahr ist der Wirt der kulinarische Kapitän der „Maria Gerda“
Der Wirt hat sich seine Visitenkarte bereits im rund 30 Kilometer entfernten Breitenhagen erarbeitet. Seit rund einem Jahr ist er der kulinarische Kapitän der „Maria Gerda“. Das Schiff liegt am Ufer der Elbe in Breitenhagen. Vor allem im Sommer und momentan an den Wochenenden kommen die Gäste zum Schlemmen.
Darunter sind viele Dessauer, sagt Singh. „Ich wurde oft angesprochen, weshalb ich in Dessau kein Restaurant eröffne. Jetzt bin ich da“, lacht der 42-jährige Koch. Als er hörte, dass das Sportlerheim von Mosigkau einen neuen Wirt sucht, habe er eingeschlagen.
Die Heimat von Gurkamal Singh ist das indische Bundesland Punjab. Der Bundesstaat umfasst den östlichen Teil der zwischen Indien und Pakistan geteilten Großregion Punjab. Dort hat der 42-Jährige als Koch gearbeitet. 2004 kam er nach Deutschland. Auch hier waren die Küchen verschiedener Gaststätten sein Revier.
Serviert werden aber auch deutsche Gerichte - sieben Schnitzelgerichte stehen auf der Karte
Er arbeitete unter anderem in Frankfurt/Main und in anderen Städten Hessens. Inzwischen ist er mit seiner Frau und zwei Kindern in Bernburg zu Hause. Von dort aus sind es nur wenige Kilometer bis zur Arbeitsstätte Breitenhagen. Auf der „Maria Gerda“ gibt es übrigens - wie jetzt in Mosigkau ebenfalls - vor allem indische und italienische Küche, auch an Kaffee und Kuchen wird gedacht.
Serviert werden aber auch deutsche Gerichte - sieben Schnitzelgerichte stehen auf der Karte. „Ich habe natürlich auch kein Problem damit, zum Fußball Bockwurst anzubieten“, weiß Singh um die Tradition in Sportheimen, wo Wurst mit Salat oder mit Senf und Brötchen einfach dazu gehören. Da ist er flexibel.
Die Speisekarten für den kulinarischen Neustart im Sportlerheim sind gedruckt. 115 Gerichte mit und ohne Fleisch sind darauf vermerkt, die auf Nachfrage auch original indisch, also sehr scharf, serviert werden. Gerichte will Singh auch als Lieferservice (ab 15. März) und für Partys anbieten. Doch zuerst hofft der Wirt, dass Gäste vor Ort seine Küche probieren - und wiederkommen. Geöffnet hat er in Mosigkau dienstags bis sonntags 11 bis 22.30 Uhr. (mz)