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Premiere für Quartiersgespräch Nachbarschaftspark wächst - Das ist 2023 rund um das Leipziger Tor in Dessau geplant

Das Quartier am "Leipziger Tor“ in Dessau gilt es Problemquartier. Doch es wird etwas dagegen getan. Was beim ersten Quartiersgespräch mit Bürgern alles besprochen wurde und welche Pläne im nächsten Jahr verwirklicht werden sollen.

Von Heidi Thiemann Aktualisiert: 04.11.2022, 14:03
Christoph Därr vom Planungsbüro aus Halle zeigt am Plan die bereits realisierten und noch geplanten Umgestaltungen im Areal zwischen Acker-, Garten- und Stenescher Straße.
Christoph Därr vom Planungsbüro aus Halle zeigt am Plan die bereits realisierten und noch geplanten Umgestaltungen im Areal zwischen Acker-, Garten- und Stenescher Straße. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - Welche Bäume werden gepflanzt? Werden auch Papierkörbe nicht vergessen? Was wird aus den leerstehenden Häusern in der Turmstraße, deren Anblick einfach nur schrecklich ist?

Es sind viele Fragen, die die Anwohner am Mittwochabend haben beim ersten öffentlichen Quartiersgespräch. Sylvia Watzek, seit Mai Quartiersmanagerin Am Leipziger Tor, hatte dazu eingeladen. Und die Resonanz, stellt Birgit Schmidt von der Wohnbundberatung Dessau fest, dem Trägerunternehmen des Quartiersmanagement, war erfreulich hoch.

Stadtplanerin: Es tut sich mehr, als oft wahrgenommen wird

Die Menschen wollen wissen, was in ihrem Quartier „Am Leipziger Tor“ geschieht. „Es tut sich mehr, als wir oft wahrnehmen“, sagt Schmidt und präsentiert zum Anfang viele Ereignisse, die im letzten halben Jahr medial begleitet wurden. Angefangen vom Vorstellen der neuen Quartiersmanagerin über Qi-Gong im Pollingpark bis zum Tag der Städtebauförderung, Tag der Nachbarn und dem Quartierspaziergang im September.

Schon der Spaziergang, bei dem unter anderem die Pläne vorgestellt wurden, wie es weitergeht mit dem Bau des Spielplatzes und Nachbarschaftsparks im Bereich Gartenstraße/Ackerstraße, hatte eine gute Resonanz. Die Folge: Vorschläge der Bürger sind in die weiteren Planungen mit eingeflossen.

„Ein Glücksfall für Planer ist das und nicht überall üblich“, lobt Christoph Därr vom zuständigen Landschaftsarchitekturbüro aus Halle. Er präsentiert im Saal des Stadtpflegebetriebs den neuen, druckfrischen Plan. Für das bereits 2021 begonnene Projekt, erklärt Paula Bittner vom Stadtplanungsamt, wurden weitere Fördermittel beantragt, um alles weiterführen zu können.

Auch Jugendliche sollen ihren Platz bekommen im neuen Nachbarschaftspark

Den „Fuchsbau“-Spielplatz und eine Schaukel im Bereich Gartenstraße gibt es bereits, auch erste Bänke, die durch ihre gelbe Farbe auffallen. Im kommenden Jahr sollen auf den Wiesen gemähte Wege entstehen, damit etwa Kinder die Natur besser entdecken können. Auch viele weitere Sitzgelegenheiten kommen hinzu, die zum Ausruhen einladen werden. An Jugendliche wird gedacht mit einem Platz zum „Abhängen“, auch Geräte zur sportlichen Betätigung soll es geben. Zudem haben sich Anwohner einen Tisch und Grillplatz gewünscht.

Das Interesse bei Anwohnern zum Quartiersgespräch war hoch.
Das Interesse bei Anwohnern zum Quartiersgespräch war hoch.
(Foto: Thomas Ruttke)

Noch in diesem Jahr finden Baumpflanzungen statt. Für die Bäume, wirbt Watzek, werden Paten gesucht, die beim Pflanzen und auch der Pflege helfen. Für das Gießen der Bäume, so der Wunsch aus dem Publikum, wäre eine Schwengelpumpe vor Ort gut.

Auch Wege werden kommendes Jahr gebaut, kündigt der Planer an. Bewohner von Haus Anneliese der Volkssolidarität 92 sollen den Nachbarschaftspark besser - auch mit Rollator - erreichen können.

Anwohner sind besorgt in Sachsen Ordnung und Sauberkeit

Doch Anwohner haben Angst um Ordnung und Sauberkeit. Schon jetzt liegt Müll herum und wurden Weiden-Iglus mutwillig zerstört. Als Problem benannten sie auch, dass Spielplatzbesucher von außerhalb Schilder ignorieren, mit dem Auto direkt bis vor den Spielplatz fahren und dadurch Zufahrten blockieren.

Silvia Watzek, Birgit Schmidt und ihre neue Kollegin Vanessa Enigk machten sich viele Notizen, nahmen viele Anregungen mit, etwa dazu, wie Jugendliche mit einbezogen werden können, um mehr Wertschätzung für das Geschaffene zu erzielen.