Nach Umzug der "Platte 15" Nach Umzug der "Platte 15": Roßlauer Jugendklub in ersten drei Wochen mit gutem Zulauf

Roßlau - Die „Platte 15“ ist aus der Roßlauer Waldstraße in ein einstiges Bürohaus gezogen. Am Tag vor Heiligabend wurde nach dem Umzug in die Sachsenbergstraße direkt neben der dortigen Schiffswerft der Jugendklub der Elbestadt neu eröffnet.
Der Name ist geblieben und auch das bekannte Banner „Platte 15“ begrüßt im Hof vom neuen Domizil die Ankömmlinge. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich 2016 nach dem Ende vom Awo-„Blitzableiter“ und Neustart unter Ägide des Eigenbetriebes Dessau-Roßlauer Kindertagesstätten (Dekita) den Namen ihres Klubs 2016 ganz basisdemokratisch gegeben.
Fünf Vorschläge waren in der Auswahl, dann konnte jeder Klubnutzer mit drei Stimmen seinen Favoriten küren. Der Name mit den meisten Stimmen sollte es sein, kann sich Michael Leps, der genau 2016 zu Dekita kam, noch erinnern. Und die „Platte 15“ hatte sich bei diesem Voting recht klar durchgesetzt gegenüber „F 10“ (Fliederweg 10), „Haus der Jugend“ oder „Jugend(t)räume“.
Der neue Treffpunkt in Roßlau spricht sich allmählich herum
Klub und Name etablierten sich. Wurden angenommen von den jungen Leuten, auch von Anwohnern und Kommunalpolitikern. Der Satz „Ich geh’ in die Platte“, fand schnell Eingang in die Jugendsprache von Roßlau und Umgebung. Jetzt ist die echte Neubau-Platte zum Stein-Flachbau geworden. Bedarf oder Anlass aber, den anerkannten Titel jetzt zu ändern, sehen weder Klubnutzer noch Träger.
Der neue Treffpunkt spricht sich allmählich herum. Nach Schließzeit über Weihnachten und Jahreswechsel ist die „Platte 15“ in der Sachsenbergstraße jetzt täglich von Montag bis Freitag von 14.30 bis 20 Uhr geöffnet. Betreut werden die Kinder und Jugendlichen aktuell von den zwei Dekita-Mitarbeitern Vanessa Saalmann und Michael Leps.
Ihre Schützlinge kennen beide sowohl aus dem Jugendklub in der Waldstraße als auch vom Hort Waldwichtel, wo sie in den frühen Nachmittagsstunden für die Grundschüler da sind. Das Jugendklub-Klientel sind dann die etwas älteren Jahrgänge. „Die Hauptgruppe, der zu uns kommenden Jugendlichen ist zwischen 10 und 23 Jahre“, schätzt Leps.
In den ersten drei Wochen im neuen Jahr lag der Tagesdurchschnitt bei zehn Besuchern
In den ersten drei Wochen im neuen Jahr lag der Tagesdurchschnitt bei zehn Besuchern. Davon war das Team vom Träger positiv überrascht. Der Zuspruch werde wachsen. Vor allem in der kalten Jahreszeit sinke tendenziell der Zulauf, da würden die jungen Leute nach Schule, Arbeits- oder Sportgemeinschaften anschließend eher gern zu Hause und im Warmen bleiben, wissen die Klub-Leute aus Erfahrung.
Gerade die Fahrrad-Bolzer, die sonst auf dem Platz neben der Waldstraßenschule „abhängen“, hätten den Umzug in die Biethe gern angenommen. Der etwas weitere Weg hält die jungen Beine nicht auf. Die Unterführung neben dem Bahnhof bringt die Stadtviertel vor und hinter den Bahngleisen zusammen. Neben den bekannten Platte-Gästen aus dem Roßlauer Stadtzentrum aber kommen auch schon neue. Die Sekundarschule An der Biethe liegt mit dem Standort Mitschurinstraße quasi auch um die Ecke.
Fünf Räume bieten in der „Platte 15“ verschiedene Möglichkeiten
In der „Platte 15“ könne jeder seine Freizeit nach eigenen Wünschen gestalten. Fünf Räume bieten verschiedene Möglichkeiten: Entspannung, Schnack, Fernsehen, Playstation oder Tischkicker im Zimmer mit den großen, bequemen Sofas. Ober Karten- und Gesellschaftsspiele im Salon am großen Tisch: Monopoly, Uno oder die Höhle der Löwen sind aktuell am meisten nachgefragt.
Die Jungs steuern gern den Kraftraum mit Hantelbank und Kraftstation für die Muckis an. Oder spielen Tischtennis. „Nichts wird vorgeschrieben. In den Ferien machen wir Extra-Angebote. Die Jugendlichen verbringen hier ja ihre Freizeit“, hält Michael Leps nichts von Zwängen. Der 30-Jährige hat beobachtet, dass die Klubbesucher ihre Nachmittage gut selbst organisieren. Man hat sich auf grundlegende Regeln des Respekts verständigt. Ein freundlicher Gruß und Händeschütteln bei Ankommen und Gehen gehört inzwischen dazu, freut sich Leps. (mz)