MZ-Umfrage MZ-Umfrage: Saalestädter nehmen am Schicksal Anteil
Bernburg/MZ. - Stimmungen, Erlebnisse und Eindrücke der Bernburger über die derzeitige Hochwasserkatastrophe fing die MZ am Dienstag in der Lindenstraße ein.
Einige Saalestädter haben Angehörige oder Eigentum in den Überschwemmungsgebieten. Sie sind dadurch von den Auswirkungen des Wassers mehr oder weniger selbst betroffen. Roswitha Eisfeld hat einen Bungalow in der Nähe von Aken. Den musste sie kurzfristig räumen. Noch heute ist sie von der Flut und deren Auswirkungen erschüttert, sagt die Bernburgerin.
Ganz anders ist es bei Gerda Jäckel. Ihre Tochter wohnt in Dessau. So hat sie die Höhen und Tiefen beim Ringen der Helfer um Dessau hautnah und geschockt miterleben können. Eine Spende war für die Bernburgerin kein Problem. Am Dienstag zahlte sie spontan bei einer Bank 100 Euro ein.
Auch Sarah Becker kennt ähnliche Erlebnisse. Sie ist traurig, wenn sie daran denkt, dass viele Menschen, darunter auch der Freund ihrer Schwester, aus den Flutgebieten plötzlich evakuiert wurden und nun nicht so einfach wieder zurück nach Hause können.
Für Günther Fanck hieß es am Wochenende selbst mit anpacken. Der Bernburger schippte in Magdeburg Sandsäcke voll und schleppte sie an die bedrohten Deiche. Für ihn war das kein Thema, sagt er. Gerade erst wieder in Bernburg, will er als nächstes spenden, erzählt der freiwillige Fluthelfer.
Nadine Kellner kam zwar nicht zum Anpacken. Dafür saß die Schülerin des Bernburger Friederiekengymnasiums am Dienstag nachdenklich am Karlsplatz und sammelte Spenden für die Betroffenen in den Flutgebieten ein. Immerhin kamen in zwei Stunden 80 Euro durch diese Aktion zusammen.
Inge Hafts Gedanken kreisen jeden Tag um die Opfer der Flut. "Es kann jeden treffen", meint die Rentnerin, die von den Ausmaßen des Hochwassers entsetzt ist. Stundenlang sitzt sie vor dem Fernseher und verfolgt aufmerksam die Nachrichten. Zusammen mit ihrem Mann, sagt die Rentnerin, spendete sie bereits für die Betroffenen.
Auch der Schüler Christian Kloß schaut täglich fern. Informiert will er sein. Dass die Katastrophe so schlimm wird, hätte er nie gedacht, sagt er nachdenklich. Gern hätte er selbst an den Deichen geholfen.