Motorbootsport in Dessau Motorbootsport in Dessau: Der Beste sagt "Auf Wiedersehen"

Dessau/MZ - Wenn am Wochenende Deutschlands Rennboot-Elite auf der Elbe am Leopoldshafen um Platz und Sieg fährt, werden auch einige Dessau-Roßlauer Piloten am Start sein. Die 49. Auflage dieser Veranstaltung wird vom Motorbootclub Elbe Dessau ausgetragen. Die als Nachwuchsklasse bezeichnete OSY 400 gastiert in Dessau-Roßlau und bringt nicht nur Nachwuchsfahrer in die Boote.
So ist der einzige MBC Elbe-Dessau Pilot in dieser Klasse kein Unbekannter. Christian Stieler fuhr über Jahre hinweg in der „Classic Boat Show“ mit einer alten OSY 400, hat sich aber über den Winter hinweg ein komplett neues Gespann aufgebaut und fightet nun in der aktuellen Deutschen Meisterschaft mit. Ein alter bekannter ist Thiemo Wende. Der Dessau-Roßlauer fährt nach jahrelanger Pause wieder mit der Startnummer 8 in dieser Klasse mit, nachdem er ein neues Team gefunden hat. Die Klasse O bis 350 ccm bringt insgesamt sechs Fahrer des MBC Elbe Dessau zum 49. Rennen auf die Elbe. Allerdings gibt es dabei keinen Grund zur Euphorie, denn kein MBC-Pilot konnte beim Auftaktrennen im Frühjahr Punkte einfahren. Der amtierende Deutsche Meister, Sven Fromm, kam mit neuem Material zum Auftaktrennen und hatte gleich einen kapitalen Motorenschaden.
Falk Oertel startet unter der MBC Elbe Dessau-Flagge
Ersatzteile wurden zu spät oder teilweise unvollständig aus Italien geliefert, die Saison hat der Pilot mit der Startnummer sechs abgehakt. Auch bei Dirk Kott, der nach seinem schweren Rennunfall vor zwei Jahren in Kriebstein endlich wieder im Boot lag, musste mit Motorschaden aufgeben. Ein Start auf der Elbe am kommenden Wochenende steht in den Sternen. Bester MBC-Pilot ist derzeit der Berliner Ingo Hepner mit der Startnummer 14. Er ist Drittplatzierter in der Deutschen Meisterschaft. Ein Favorit für das Treppchen beim Motorbootrennen in Dessau-Roßlau ist Mario Alex. Das weiße Boot mit der Startnummer 13 fährt „nur“ einen 250ccm Motor, ist aber absolut im Zeitfenster der 350er. Falk Oertel aus Dresden startet unter der MBC Elbe Dessau-Flagge und will Erfahrungen sammeln. Einer, der noch gar keine Rennerfahrung, zumindest in dieser Saison, sammeln konnte ist Holger Hofmann. Die Formel R1000 ist Nachfahre der HR 1000, die von Dessauern einst meist besetzte Rennbootklasse.
Heute findet man nur noch zwei Dessauer Piloten in den Cockpits: Andreas Lodahl, Dritter der Europameisterschaft 2013, und Clubchef, Andreas Schulze. Einer, der fast alles erreicht hat im Motorbootrennsport, ist Renè Behncke. Der Dessau-Roßlauer ist der erfolgreichste Rennbootfahrer Deutschlands - aller Zeiten. In diesem Jahr beendet Behncke, der auf der Elbe das Rennbootfahren erlernt hat, seine Laufbahn mit dem Demmler Racing Team. Der Träger des silbernen Lorbeerblatts möchte sich aber gebührend von seinen Fans verabschieden und startet aus diesem Grund in der Klasse O bis 350 zum letzten Mal auf seiner Heimstrecke.
Neben den drei genannten Rennklassen werden sich auch die Klassikboote ein Stelldichein geben. Auch hier sind zahlreiche bekannte Rennfahrer zu sehen. Neben Manfred Schulze, erfolgreicher Rennfahrer in Diensten der DDR-Nationalmannschaft, oder Roman Schnaider, zukünftiger Starter in der Formel 500, werden auch ehemalige Rennfahrer aus dem gesamten Bundesgebiet in den Rennflundern zu sehen sein.