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"Mokka-Milch-Eisbar"-Hochhaus "Mokka-Milch-Eisbar"-Hochhaus in Dessau: Ende Mai soll alles fertig sein

Von Heidi Thiemann 31.03.2017, 10:46
Das ehemalige „Mokka-Milch-Eisbar“-Haus in der Askanischen Straße ist eingerüstet. Innen und außen läuft der Ausbau auf Hochtouren.
Das ehemalige „Mokka-Milch-Eisbar“-Haus in der Askanischen Straße ist eingerüstet. Innen und außen läuft der Ausbau auf Hochtouren. Lutz Sebastian

Dessau - Lärm und Staub liegen in der Luft. Der Bohrhammer frisst sich ins Mauerwerk. Wo einst der Fahrstuhl war, kommt wieder einer hinein, nur eben größer. Die künftigen Mieter des Zehngeschossers an der Kreuzung Askanische Straße / Amalienstraße sollen bequem in ihre Wohnungen gelangen.

„Es sieht zwar noch nicht so aus“, sagt René Wiesegart. „Aber Ende Mai wird hier alles fertig sein. Dann sollen die ersten Mieter einziehen können.“ Und Interessenten gibt es schon einige.

Drei Wohnungen sind bereits fertiggestellt und können besichtigt werden

Wiesegart, Chef von IBC Immobilien Wittenberg, führt in dieser Woche die ersten Neugierigen über die Baustelle. Denn nunmehr sind drei Wohnungen fertiggestellt und können besichtigt werden. So dass man eine Vorstellung davon erhält, was sich im Haus der einstigen „Mokka-Milch-Eisbar“ tut, wo im Moment noch Trockenbauer, Fliesenleger und Maler das Sagen haben.

Errichtet wurde das Haus vor 55 Jahren. 1962 war die Baugrube ausgehoben worden, zwei Jahre später zogen die ersten Mieter ein. Auf neun Etagen gab es jeweils acht Ein-Raum-Wohnungen.

Im Erdgeschoss war die dem Haus den Namen gebende Mokka-Milch-Eisbar untergebracht, daneben die Kaufhalle West. Nach der Wende aber zogen peu á peu die Mieter aus. Aus der Eisbar wurde ein griechisches Restaurant, das aber auch schon jahrelang geschlossen ist. Einzig das Baby-Haus in den ehemaligen Kaufhallen-Räumen hatte sich etablieren können.

1.000 Quadratmeter Wohnfläche werden wiederbelebt

Doch nun, freut sich Wiesegart, wird das ganze Objekt wiederbelebt, nachdem es die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft 2015 auf der Expo-Real in München angeboten hatte. Eine Gesellschaft aus Berlin erwarb das Hochhaus mit über 1.000 Quadratmeter Wohnfläche.

Er finde es gut, sagt Wiesegart, „dass diese Baukultur erhalten wird“. Und er schwärmt von der exponierte Lage des Hauses: Gegenüber ein Supermarkt, die Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Tür. Die Innenstadt ist nur ein paar Katzensprünge entfernt.

„Die Investorengesellschaft hat das Haus aber nicht nur übernommen, die macht auch richtig was draus“, schwärmt der Wittenberger. Elektro, Heizung, Wände, Fußböden, Fenster... - „alles wird vollumfänglich und neu gemacht“, sagt er. Auch die Fassade wird gedämmt - nach neuester Energiesparverordnung. Ein heller Anstrich soll dann dafür sorgen, dass das Haus auch äußerlich ein Hingucker wird. Um den Ausbau des Hauses kümmert sich die Thor Projekt GmbH aus Leipzig.

Platz für 54 Mietparteien

Geachtet wurde auf barrierearmes Bauen, verweist Wiesegart. Schwellen gibt es kaum. Zum Teil wurde der Grundriss geändert, so dass nicht nur Ein-Raum-Appartements hergerichtet werden, sondern auch Zwei-Raum-Wohnungen im Haus entstehen. Insgesamt können 54 Mietparteien auf den neun Etagen einziehen.

Dass auch die kleinen Ein-Raum-Appartements nachgefragt werden, kann sich Wiesegart gut vorstellen: „Für Studenten, Auszubildende wäre das ein Angebot oder für Geschäftsleute, die in der Woche in Dessau wohnen, aber nicht in ein Hotel ziehen möchten.“

Ein Mieter für die Mokka-Milch-Eisbar ist noch nicht gefunden

Ob im Erdgeschoss des Hauses in Zukunft wieder eine Gaststätte zu finden sein wird - oder eine Mokka-Milch-Eisbar - lässt Wiesegart offen. „Es sind schon Gespräche mit Interessenten geführt worden“, weiß er, aber der richtige Mieter sei noch nicht gefunden. Die Fläche könnte auch geteilt werden, sagt er. Je nach Interessenten könnten die Räume aber bedarfsgerecht saniert werden für eine Nutzung, die auch zum Wohnhaus passt.

Doch nicht nur das Hochhaus Askanische Straße wird von der Berliner Investorengesellschaft saniert und instand gesetzt, erklärt Wiesegart. Auch in der Ellerbreite lässt der neue Eigentümer einen Plattenbau hochwertig sanieren.

Übernommen hat die Gesellschaft zudem einen Block in der Askanischen Straße an der Museumskreuzung sowie in der Wolfgangstraße - zusammen sind das rund 200 Wohnungen, die in Dessau angeboten werden. (mz)

Platz wird geschaffen für die neuen Fahrstühle.
Platz wird geschaffen für die neuen Fahrstühle.
Lutz Sebastian