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Mittsommerfahrt Mittsommerfahrt: Ausflug wurde zum Kampf mit Naturgewalten

Von Heidemarie Grzech 30.06.2002, 13:40

Coswig/MZ. - Der Kanuverein Coswig ließ seine Boote am Wochenende zum dritten Mal zu einer Mittsommerfahrt zu Wasser. Als offizielle Fahrt ist sie im Kalender des Deutschen Kanu-Verbandes gelistet und muss deshalb auch einige Voraussetzungen erfüllen. Die Mitglieder des Vereins haben zum Beispiel zu gewährleisten, dass für die Teilnehmer ein Grundstück zum Zelten zur Verfügung steht. Es muss über Sanitäreinrichtungen verfügen und die Verpflegung der Kanuten ermöglichen. Nicht zuletzt gehört auch die Freizeitgestaltung zu den Bedingungen für die Mitsommernachtsfahrt.

Dass Coswig über diese Voraussetzungen verfügt, hat sich längst herumgesprochen. So wurden am Sonnabend etwa 70 Teilnehmer erwartet.

Boote und Kanuten mussten zuvor an den Start nach Elster transportiert werden. Wassersportfreunde aus Tegel, vom Märkischen Kanuverein aus Berlin, aus Premnitz, Kassel, Elster, Wittenberg, Rodleben und natürlich 20 Kanuten aus Coswig, darunter erstmals auch die Jugendgruppe, nahmen die 36 Kilometer lange Strecke in Angriff. Und es wurde tatsächlich ein Kampf mit den Naturgewalten; denn sehr starker Wind wehte allen entgegen. Erprobte Paddler sagten hinterher, so etwas hätten sie noch nie erlebt.

Etwa fünf Stunden waren unaufhörlich zu "kellen", beim geringsten Aussetzer trieb das Boot sofort rückwärts. Von einer "Kampffahrt" wurde allgemein geredet, als dann alle doch wohlbehalten in Coswig angekommen waren und sich bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen stärkten. Trotzdem hatten die Kanuten die herrliche Flusslandschaft bewundert.Einige der Auswärtigen erlebten die Strecke zum ersten Mal und waren erschrocken beim Anblick der Schotterwälle bei Griebo und des zum Deckwerk verarbeiteten Schotters bei Gallin.

Als alle Kanuten beisammen waren, nutzte der Vorsitzende des Vereins, Gert Lewerenz, die Gelegenheit, drei Sportfreunden zu ihrer 50-jährigen Mitgliedschaft im Kanuverein Coswig zu gratulieren. Mit Blumen und einem Elbe-Bildband von Ernst Dörfler wurden Günther Wendt, Manfred Fleischer und Kurt Reichert beglückwünscht. Sie gehören zum Verein "wie das Wasser zur Elbe" und haben mit ihrem jahrzehntelangen Wirken wesentlichen Anteil am Zustand des Vereins und des Klubheims, der ehemaligen Badeanstalt. Das Kanuheim ist in den letzten Jahren in vielen Arbeitsstunden zu einer schmucken Einrichtung geworden, die auch gern von auswärtigen Wassersportfreunden aufgesucht wird.

Beim Volleyballspiel und Musik vergnügten sich alle bis in den späten Abend und lockerten beim Tanz die Muskeln für die Fortsetzung der Tour am Sonntag, die sie dann zur Anlegestelle der Rodlebener Kanufreunde führte.