Militärhistorisches Museum Anhalt Militärhistorisches Museum Anhalt: Broschüre erinnert an dramatische Tage im Mai 1945 in der Roßlauer Region

Roßlau - Mit diesem Datum ist es so eine Sache. Historisch ist es ohne Zweifel. Der 8. Mai 1945 als Tag des Kriegsendes und der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus wurde zu einzelnen runden Jahrestagen bereits als offizieller Feiertag begangen.
Für das 75. Jahr hatten die in Roßlau ansässigen Mitstreiter im Förderverein für das militärhistorische Museum Anhalt an diesem Wochenende ursprünglich eine Sonderausstellung geplant und mit viel Aufwand vorbereitet. Nun durchkreuzt das Corona-Virus die Pläne.
Aber nicht die Ergebnisse der intensiven Arbeit und Recherchen der Militärhistoriker und im Deutsch-Russischen Arbeitskreis „Dialog“ um Tatjana Schewtschenko in Dessau. „Wir haben im Vorjahr viele Materialien aus dem Militärarchiv in Moskau und vom Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst gesammelt über die einzelnen Ereignisse in der Stadt Roßlau und den Dörfern im Umland“, sagt Vereinschef Peter Blümer.
Jetzt eine Ausstellung im Herbst ins Auge gefasst
Also wird jetzt eine Ausstellung im Herbst ins Auge gefasst. Als Termin angepeilt wird der 3. September. Der nämlich wird auf russischer Seite traditionell begangen als Tag des Kriegsendes und bereits auf das Jahr 1944 datiert. Damals nämlich waren die Truppen der Wehrmacht vom Territorium der damaligen Sowjetunion verdrängt worden und die Rote Armee marschierte in Richtung Westen.
Der Große Vaterländische Krieg hatte sich gewendet. Auch feiert Russland bis heute den „Tag des Sieges“ nicht am 8., sondern am 9. Mai. Die Kapitulation Deutschlands 1945 wurde nämlich erst um 23 Uhr unterzeichnet. Und da war es in Moskau schon zwei Stunden später. Historische Daten also werden mehrfach verschieden gelesen.
In klassischer Papierform an „Zwei Tage im April 1945“ in der Region Anhalt-Zerbst wird jetzt in der jüngsten Publikation des Fördervereins erinnert. Das Heft in DIN A5-Format kam am Donnerstag druckfrisch heraus aus Auszug aus dem gleichnamigen Gesamtwerk von Herbert Witte.
Die entscheidenden Tage für Roßlau und Umgebung im Mai 1945
Das Online-Buch wurde im Anhalt-Kurier vom Vortag vorgestellt. Co-Autor Detlef Güth hatte für das Gesamtwerk den Roßlauer Teil mit erstellt und davon jetzt mit dem Förderverein Militärhistorisches Museum Anhalt die Papier-Ausgabe als Broschur mitveranlasst. Das käme den Lesegewohnheiten der Älteren entgegen, weiß Güth als Gründungsmitglied des 2002 ins Leben gerufenen Fördervereins.
Somit können nun die entscheidenden Tage für Roßlau und Umgebung im Mai 1945, da die Besetzung von zunächst amerikanischer in russische Hoheit überging, ganz detailliert nachvollzogen werden. Co-Autor Güth hatte neben den Journalen der US-Army zu Einsatzberichten zurückgreifen können auf vorherige Zeitzeugen-Interviews, die bereits in Publikationen des Fördervereins zum 65. und 70. Jahrestag vom Kriegende erschienen waren.
Bei den Kranzniederlegungen auf dem Ehrenfriedhof und Städtischen Friedhof in Roßlau fragten am Freitag erste Interessenten schon nach dem neuen Heft. (mz)
„Zwei Tage im April“ - Bestellungen für das Heft (8 Euro) per E-Mail unter [email protected] oder unter Tel: 0178/5241529