Mietsekretärin in Dessau Mietsekretärin in Dessau: Frau Guse, die kümmert sich

Dessau/MZ - Anderthalb Jahre Ausdauer und Knocheneinsatz bedürfe es, ehe eine Existenzgründung Boden unter eigenen Füßen gewinnt. Das hatte die Fachfrau Bärbl Penno vom Bildungsträger Integra Institut mit auf den Weg gegeben. Als Susanne Guse, die gelernte Einzelhandelskauffrau und trainierte Geschäftsassistentin, im Juli 2011 ihr Einzelunternehmen gründete und ein ziemlich neues Berufsbild besetzte: Mietsekretärin. Zweieinhalb Jahre später ist sie immer noch da. Und mehr als das: Ein Einzelunternehmen gewinnt Konturen vom Familienbetrieb.
Beim Start hatte die junge Frau und Mutter aus Dessau-Alten von ihrem heimischen Arbeitszimmer aus Bürodienstleistungen für ihre Kunden übernommen. Inzwischen hat sich die Geschäftsadresse geändert, ist aus einem kleinen Kämmerlein umgezogen in das Nachbarhaus. Ein Jahr hat der Komplettumbau gedauert. „Und nur Dank meines Mannes Christoph und dessen Familie war das zu schaffen.“
Susanne Guses Geschäftsmodell hat einen Nerv getroffen. Die Bürodienstleistung, zugeschnitten auf den jeweiligen Bedarfsfall, ist gefragt. Für einen ganz eiligen Firmenauftrag, für eine Urlaubsvertretung oder auch nur ein paar Stunden, im Büro ist immer etwas zu erledigen und das Aufgabenfeld weit.
Die Nachfrage überrascht
Dass ein „Markt“ für ihre Dienstleistungsangebote da wäre, davon war Susanne Guse von Beginn an felsenfest überzeugt. Von der Nachfrage indes überrascht. Fünf bis sechs Unternehmen melden pro Woche Bedarf an, derzeit laufen Gespräche zu den Jahresabschlüssen. „Absolute Datensicherheit und Verschwiegenheit ist unser Firmengrundsatz“, sagt Guse. Und sie spricht von „uns“. Denn seit Oktober stehen zwei weitere Mietsekretärinnen an Susannes Seite. Extern zog Schwägerin Katharina Guse, selbstständig als „Büro-Ameise“, mit in die Alte Straße 24a. Angestellt hat Mietsekretärin Guse Katharina Kolze für die Büroorganisation und Schwager Max Guse für den Hausmeisterservice für Privatpersonen. Der Privatkunden-Sektor soll künftig ausgebaut werden. „Jetzt haben ja mehr Leute Zeit, sich gerade um ältere Kunden zu kümmern. Denn deren Generation ist über Hilfe froh, wenn zum Beispiel Anträge auszufüllen sind.“ Jetzt heißt es nicht mehr nur in der Straße oder im Wohngebiet: „Geh’ zu Frau Guse, die kümmert sich!“ Und darauf ist Frau Guse stolz.