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Mehrzweckhalle Griebo Mehrzweckhalle Griebo: Sport und Kultur in eigener Halle

Von Claus Blumstengel 03.03.2002, 18:50

Griebo/MZ. - Nun ist sie fertig. So viele Monate seit dem ersten Spatenstich im Juni 1998 auch vergangen sein mögen, so viele Widrigkeiten den einen oder anderen schon an einem guten Abschluss zweifeln ließen, am Sonnabend war davon so gut wie nichts mehr zu spüren. Unter den rund 200 Gästen, die zur Einweihung der neuen, 1200 Quadratmeter großen Mehrzweckhalle in Griebo gekommen waren, herrschte Hochstimmung. "Möge sie zu einer Begegnungsstätte für alle Grieboer werden. Dann hat sich der Aufwand gelohnt", sagte Bürgermeister Jörg Ganzer zur Einweihung. Neben Sport sollen hier Fastnachten, Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden.

Einen Aufschwung für den 1919 gegründeten TSV Griebo verspricht sich dessen Vorsitzender Axel Schulze von den neuen sportlichen Möglichkeiten. Immerhin sind 130 der 665 Dorfbewohner Mitglied im Verein. Die Männer-Handballmannschaft (Anhaltklasse) bestritt am Sonnabend ihr letztes "Heimspiel" in der Coswiger Sporthalle. In der nächsten Saison kann sie ihre Gegner dann tatsächlich zu Hause empfangen. "Das nun regelmäßig mögliche Training wird sicher zur Leistungssteigerung führen", sagt der Vereinsvorsitzende voraus. Außer den Handballern profitieren drei Gymnastikgruppen, eine Jugend-Freizeitsportgruppe und eine Seniorensportgruppe von der Mehrzweckhalle.

Bürgermeister Ganzer blickte auf das Jahr 1998 zurück, als ein Sonderprogramm der Bundesregierung den Bau der Mehrzweckhalle allein aus Fördermitteln ermöglichte. Ganzer erinnerte an die mehr als 60 Helfer vom Sportverein, von der freiwilligen Feuerwehr und vom Jugendklub, die für den Bau der Halle rund 1500 Arbeitsstunden leisteten. Der Bürgermeister erwähnte auch die baulichen Mängel und die Kündigung des Vertrages durch den damaligen Generalauftragnehmer, nach welcher die Arbeiten mehr als zwei Jahre lang ruhten. Die Grieboer Mehrzweckhalle, deren Bau rund sechs Millionen Mark kostete, wurde daraufhin im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler als Fall von Verschwendung kritisiert. Im Frühjahr 2001 nahm ein Coswiger Bauunternehmen die Arbeiten wieder auf.

Die erhebliche Verschuldung der Gemeinde Griebo durch den Bau der Mehrzweckhalle sprach die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Schulze an. Zum einen musste die Gemeinde bauliche Mängel auf eigene Kosten beheben, da der erste Generalauftragnehmer in Insolvenz ging, zum anderen waren mit Wiederaufnahme der Arbeiten die Förderbedingungen wesentlich ungünstiger geworden. Der Gemeinderat hatte sich dennoch gegen einen Abriss des Rohbaus entschieden, weil das Regierungspräsidium eine Teilentschuldung ankündigte, wenn Griebo sich mit einer starken Partnergemeinde zusammenschließen würde. Dieser Partner sollte Coswig sein. Mit der Stadt sei der Entwurf eines Gebietsänderungsvertrages erarbeitet worden, informierte Antje Schulze. Seither habe es jedoch keine Fortschritte gegeben.

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Sport und Kultur in eigener Halle