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Ausbildung Mehr Praxis für Azubis: Dessauer Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ kooperiert mit Dekra

Von nun an haben die Mechatronik-Lehrlinge die Möglichkeit, neben der Theorie gleich in der Praxis zu lernen.

Von Benjamin Telm 19.06.2022, 12:00
Auf dem Prüfstand.
Auf dem Prüfstand. (Foto: Ruttke)

Dessau/MZ - Das Anhaltische Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ (ABSZ) und die Dekra Automobil GmbH Dessau gehen eine Kooperation ein. Von nun an haben die Mechatronik-Lehrlinge die Möglichkeit, neben der Theorie gleich in der Praxis zu lernen. Nach dem Abschluss eines Theorie-Blocks können sie gleich den Fachmännern über die Schultern schauen und mit anpacken.

Eigentlich war das Unterfangen schon viel früher geplant, allerdings war es wegen der verschiedenen Corona-Beschränkungen nicht möglich. „Jetzt machen wir, nach zwei Jahren Vorbereitungszeit, Nägel mit Köpfen“, erzählt Steffen Serfas, Koordinator für die technische Ausbildung am ABSZ.

Anwendung und Gelerntes Hand in Hand gehen

Ganz im Sinne einer Kooperation sollen Anwendung und Gelerntes Hand in Hand gehen. „Das soll nicht den theoretischen Unterricht ersetzen, aber das gelernte für die Auszubildenden veranschaulichen“, erklärt Serfas. Für die Lehrlinge sei es ein Zugewinn, da sie in ihrer Ausbildung selten Kontakt zu Prüfstellen haben. „Vieles an Prüftechnik haben wir auch bei uns an der Schule nicht, die kann niemand bezahlen“ , gibt er zu.

Die Kooperation sieht Norbert Zahn, Leiter der Dekra in Dessau ebenso als eine geeignete Ergänzung. „Das Grundlegende Wissen ist meistens da, die Auszubildenden kennen sich mit der Technik aus, aber oft fehlt ihnen das Wissen im Detail, über bestimmte Alternativen oder Toleranzen im Arbeitsalltag“, erzählt er.

„In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein praktischer Bezug wichtig“

Im Rahmen der Vereinbarung haben die Auszubildenden die Möglichkeit, nicht nur Funktionsweisen zu lernen, sondern sie können auch sehen, was hinter den Prozessen steckt, erklärt Zahn weiter.

Doreen Reinhardt , stellvertretende Schulleiterin des ABSZ, sieht auch den größeren Zusammenhang. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein praktischer Bezug wichtig. Mit einem kurzen Fußmarsch können wir jetzt die künftigen Fachkräfte am Objekt ausbilden“, berichtet sie begeistert. Fachkräfte, zu denen die Dekra auf diese Weise Kontakt aufbauen kann. „Wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja etwas, wir sind ja auch öfter auf Mitarbeitersuche“, so der Dekra Chef.

Die Vereinbarung zwischen Schule und Betrieb beinhaltet die Themen: Scheinwerfer-Technik, Räder, Abgasuntersuchungen sowie Hauptuntersuchungen. Voraussetzung dafür, dass die angehenden Mechatroniker direkt am Objekt lernen können, ist die theoretische Vorbereitung.