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Märchengarten in Alten Märchengarten in Alten: Schneewittchen und der Froschkönig begeistern Jung und Alt

Von Danny Gitter 11.12.2017, 12:03
Ein Traum: der Altener Märchengarten in der Vorweihnachtszeit.
Ein Traum: der Altener Märchengarten in der Vorweihnachtszeit. Sebastian

Dessau - Alle Jahre wieder, wenn die Dämmerung einsetzt im Advent, wird es auf dem Grundstück der Familie Schultz im Altener Neuenhofenweg fast taghell. Dann leuchten Hunderte Lichter um die Wette.

Hans-Walter Schultz freut sich, wenn er eine Freude machen kann

Dann werden Schneewittchen und die sieben Zwerge, Hänsel und Gretel sowie der Froschkönig und noch viele andere Helden aus den Grimm'schen Märchen ins rechte Licht gerückt. „Schön, wenn ich Kindern wieder eine Freude machen kann“, sagt Hans-Walter Schultz.

Sein Märchengarten ist zur Adventszeit aus Alten nicht mehr wegzudenken. Vor 14 Jahren, als sein erster Enkel unterwegs war, fing der gelernte Feinblechner an, erste Figuren und Kulissen zu bauen. Aus anfangs drei Märchen sind mittlerweile elf geworden. Der Enkel, der in Kassel wohnt und Oma und Opa immer im Advent in Dessau besucht, hat nicht mehr so wie früher Interesse am großelterlichen Märchengarten.

Eine reine Familienangelegenheit ist der Märchengarten nie gewesen

Gut, dass es mittlerweile einen kleinen Bruder gibt, der mit seinen drei Jahren richtig Spaß daran hat. Eine reine Familienangelegenheit ist der Märchengarten noch nie gewesen.

Schon im ersten Jahr kamen die Schaulustigen an den Gartenzaun. Von Jahr zu Jahr sprach es sich immer mehr herum. Aus dem Geheimtipp ist längst eine feste Adresse für Märchenfans aus ganz Dessau-Roßlau geworden. Kindergartengruppen brachten ihm schon weihnachtliche Ständchen.

Fremde Menschen bedankten sich bei Hans-Werner Schultz per Grußkarte

Zahlreiche Kinder malten ihm Bilder. Fremde Menschen bedankten sich per Grußkarten, in Briefform und mit eingerahmten Fotos vom Märchengarten bei Schultz und seiner Frau für das alljährliche Schauspiel im Garten.

Befreundete Familien helfen dem 76-Jährigen beim Aufbau. Passanten werfen regelmäßig Münzen in einen künstlichen Märchenbrunnen, um die Familie bei den hohen Stromkosten, die jeden Dezember auflaufen, zu entlasten. Bis zu 300 Euro waren es noch vor ein paar Jahren. Durch die Umstellung auf LED haben sich die Kosten fast halbiert.

Im Märchengarten wird regelmäßig randaliert

Doch nicht jeder findet Gefallen an der heilen Märchenwelt. Seit ein paar Jahren wird regelmäßig im Märchengarten randaliert. Zäune sind schon eingetreten, Figuren zerstört und Geld aus dem Märchenbrunnen entwendet worden. Eine Kamera zur Überwachung des Vorgartens hat Schultz montiert.

Doch nie konnte die brauchbare Beweise liefern. Alle bisherigen Anzeigen gegen unbekannt liefen ins Leere. Die Ermittlungen wurden immer wieder eingestellt.

In dieser Weihnachtssaison ist es bisher friedlich geblieben. Schultz hofft, dass es so bleibt. Noch bis zum 6. Januar ist der Märchengarten aufgebaut. (mz)