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Zwischenfall mit Folgen Mann schreit und spuckt Zugbegleiterin in S-Bahn bei Dessau an - Frau muss Dienst abbrechen

Ein 38-Jähriger ist nach einem Ausschluss von der Fahrt ausgerastet – und ist am Ende des Tages im Gefängnis gelandet. Er wurde mit einem offenen Haftbefehl gesucht.

24.07.2025, 16:10
Der Mann wurde am Hauptbahnhof in Dessau gestellt.
Der Mann wurde am Hauptbahnhof in Dessau gestellt. Foto: Thomas Ruttke

Dessau/MZ. - In einer S-Bahn auf der Strecke von Dessau-Roßlau nach Halle ist es am Mittwoch, 23. Juli, zu einem Zwischenfall gekommen.

Gegen 6.30 Uhr hatte ein Mann am Haltepunkt Marke die S-Bahn betreten, obwohl dieser kurz zuvor durch den Zugbegleiter eines anderen Zuges von der Weiterfahrt ausgeschlossen worden war. Als die Zugbegleiterin der S-Bahn den Mann aufforderte, den Zug zu verlassen, reagierte dieser äußerst aggressiv, schrie die Bahnbedienstete lautstark an, stellte ihr nach und spuckte ihr schließlich ins Gesicht. Danach verließ der 38-Jährige die S-Bahn am nächsten Haltepunkt.

Die Zugbegleiterin brach ihren Dienst daraufhin ab und begab sich zum Bundespolizeirevier Dessau, um dort Anzeige zu erstatten. Dank einer guten Personenbeschreibung konnte der deutsche Tatverdächtige rund fünf Stunden später im Hauptbahnhof Dessau durch Einsatzkräfte der Bundespolizei festgestellt und kontrolliert werden. Der Abgleich seiner Personalien mit dem Fahndungssystem der Polizei ergab, dass die Staatsanwaltschaft Limburg, Zweigstelle Wetzlar, seit Juli dieses Jahres per Vollstreckungshaftbefehl nach dem Deutschen suchte.

Das Amtsgericht Wetzlar hatte ihn wegen des Erschleichens von Leistungen zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro beziehungsweise zu einer Ersatzfreiheitsstrafe von ursprünglich 50 Tagen Haft verurteilt. Bisher hatte er weder die offene Geldforderung beglichen, noch sich dem Strafantritt gestellt und war unbekannten Aufenthaltes. In der Folge hatte die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl über 25 Tage Ersatzfreiheitsstrafe erlassen. Dieser wurde dem Mann eröffnet. Den haftbefreienden Betrag von 1.000 Euro konnte der Festgenommene nicht aufbringen.

Nach Abschluss der notwendigen Maßnahmen wurde er in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Gegen den Mann wird nach dem Vorfall in der S-Bahn parallel wegen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.