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Literatur Literatur: Große Liebe endet mit Selbstmord

Von Manuela Bank 08.12.2003, 18:36

Weißandt-Gölzau/MZ. - Angefangen zu schreiben hat die junge Frau im Alter von zwölf Jahren. "Damals waren es vor allem Märchen." Allerdings: "Es war nur für die Schublade. Ich habe mich nicht getraut, das jemandem zu zeigen." Außer ihrer Familie natürlich. Die Eltern unterstützen Ines Roost auch heute, wo sie können. Und: "Mein Mann ist immer der erste, der meine Texte liest." Er war es auch, der sie ermutigte, ihre Geschichten zu veröffentlichen. Einige erschienen bereits in zwei Anthologien des R.G.-Fischer-Verlags.

Die Erzählung, die jetzt im Berliner Frieling-Verlag veröffentlicht wurde, ist allerdings etwas länger als die bisher gedruckten. "Philipps Erinnerung" kommt auf 48 Seiten und erzählt, wie es der Titel bereits vermuten lässt, eine Lebensgeschichte. "Philipp berichtet seinem Sohn, warum seine Mutter so zeitig sterben musste." Das sei letztlich auch die Geschichte einer großen Liebe. Oder, wie es Frau Roost auch nennt, "ein Drama". "Am Ende begeht Philipp dann Selbstmord."

Viele Anregungen für ihr Schreiben erhält Frau Roost bei ihrer Arbeit. Die Senioren, die sie in Boizenburg betreut, erzählen oft Geschichten aus ihrem Leben, die sie als Autorin durchaus in ihre Texte einarbeitet. Allerdings: "Das ist ja Belletristik. Das bedeutet, dass es der Wahrheit nicht unbedingt nahe kommt", wehrt Frau Roost etwaige Vermutungen ab. Rein Biografisches nachzuerzählen, das liege ihr nicht. Ihre erste Lesung hat sie in Boizenburg schon bestritten, und das mit Erfolg.

Ines Roost ist aber schon wieder am Schreiben. Kurzgeschichten, vielleicht ein Roman, sind am Entstehen. Wann sie das alles schreibt? "Vor dem Dienst, nach dem Dienst - je nachdem." Zumeist dichtet sie in Boizenburg. Der Ort zumindest soll sich ändern. "Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit hier in der Nähe eine Stelle bekomme." Darüber würden sich auch ihre Kinder, der siebenjährige Tobias und die zehnjährige Mary, freuen.

Ines Roost: "Philipps Erinnerung"; Frieling-Verlag Berlin 2003; Preis: fünf Euro; ISBN-Nummer: 3-8280-1969-2