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Leipziger Buchmesse Leipziger Buchmesse: Machtwort wartet diesmal in Halle 2

24.03.2004, 14:58

Leipzig/ddp/MZ/ihi. - Ab Donnerstag richten sich die Augen der Literaturfreunde auf Leipzig. Mehr als 2 000 Aussteller aus 29 Ländern werden sich bis Sonntag auf der Leipziger Buchmesse präsentieren. Zwischen großen Verlagen wie Bertelsmann, C.H. Beck oder Suhrkamp gibt es auch viele Kleinverlage, die in thematischen Nischen ihr Profil gefunden haben. Von den 36 in Sachsen-Anhalt ansässigen Verlagen nehmen dieses Jahr 14 an der Leipziger Buchmesse teil.

So zum Beispiel der Machtwortverlag aus Dessau. Im Dezember 2001 wurde dieser Verlag für Debütanten und Autoren gegründet und hat bisher 77 Bücher aufgelegt. Von Kinderbüchern, Science-Fiction über Frauenliteratur bis zu historischen Romanen und Lyrik erstreckt sich das Programm. Mit dem Buch "30 Jahre Außenseiter-Spitzenreiter" gelang Verlagsinhaber Karsten Lückemeyer ein besonderer Erfolg. Das Buch aus der Feder von Hans Joachim Wolfram ist beliebt, und am Sonnabend kann man am Stand des Machtwortverlages (Halle 2 Stand G 106) den Autor um 15 Uhr selbst in Aktion und natürlich lesend erleben.

Neben dem Kontakteknüpfen zu den Buchhändlern und Lesern dient für Karsten Lückemeyer die Buchmesse auch der Suche nach neuen Autoren und der Präsentation der Neuerscheinungen. Dazu gehört in diesem Jahr die Neuauflage von "Die Tugenden und die Laster" des russischen Autors Michail Saltykow-Schtschedrin. Für dessen Werk erhielt der Dessauer Verlag die deutschen Übersetzungsrechte.

Literatur für und über die Altmark, die Börde, den Harz und Anhalt herauszugeben ist das Anliegen des 1991 gegründeten Dr. Ziethen Verlages aus Oschersleben. Außerdem werden zunehmend Prosa und Lyrik in das Verlagsprogramm aufgenommen sowie Ratgeberliteratur und eine Schriftenreihe zu mitteldeutscher Barockmusik. Der Verlag hat bisher 400 Publikationen im Sortiment.

Beide Verlage haben ihren Platz in der Buchlandschaft gefunden und konnten sich auf dem Buchmarkt halten und etablieren. Mit regionalen Themen und Geschichten sind Einmann- oder Kleinverlage für den Osten Deutschlands exemplarisch. Ein Problem für kleine ostdeutsche Verlage, die meist über keine größeren finanziellen Reserven verfügen, sind vor allem die hohen Kosten für Anzeigen und Werbung. Diese jedoch sind unumgänglich, um ein Buch beim Leser bekannt zu machen.

Bei jährlich 80 000 Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt ist es schwierig, einen Titel durchzusetzen und in den Medien die entsprechende Resonanz zu finden. So machten im Jahr 2002 Erstauflagen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lediglich 2,3 Prozent der gesamten Titelproduktion in Deutschland aus.