Leidenschaft aus Kindheitstagen
Dessau/MZ. - Drei von ihnen hat sie über die Zeit gerettet und ihnen vor wenigen Jahren in der Stuttgarter Puppenklinik eine Verjüngungskur zukommen lassen. "Ich habe leidenschaftlich gerne und sehr lange mit Puppen gespielt", erzählt Monika Schönfeld, die Mutter einer erwachsenen Tochter ist und die Liebe zu den Puppen nie ganz verloren hat. Heute spielt sie natürlich nicht mehr, aber "Trost und Freude" geben ihre die kleinen Gestalten auch als erwachsene Frau noch. "Puppen sind Streicheleinheiten für die Seele", findet sie.
"Paula" war die erste in der Puppensammlung von Elke Wernick. Eine Porzellanpuppe. Seit 1998 sammelt die Kochstedterin und begeistert sich vor allem für Babys und Kleinkinder aus dem modernen Material Silikonvenyl. "Diese Puppen sind sehr lebensecht, haben eine richtige Körperwärme und riechen sogar wie Babys".
Auch Elke Wernick findet bei ihren Puppen Trost und Ruhe. "Wenn es mal stressig ist, gehe ich in mein Puppenzimmer." Ursula Arnhold ist die dritte im Bunde. "Ich habe das Hobby durch den Kontakt zur Frau Schönfeld wiederentdeckt und freue mich, dass es so ist."
Mit einem Kurs "Puppen selbst gemacht" im Haus "Anne Frank" hat für Monika Schönfeld 1998 alles angefangen. "Einige von uns haben sich damals die Puppenausstellung in Eschwege angeschaut", erzählt Schönfeld. "Das war atemberaubend, ich habe den Mund nicht wieder zugekriegt." Von da an war es um sie geschehen und im Jahr 2000 begann die Dessauerin, Puppen zu sammlen. In Eschwege traf sie zufällig Elke Wernick. Der Beginn einer Freundschaft.
Die drei Puppensammlerinnen haben einen Traum: "Wir möchten einen Puppenklub gründen", verrät Monika Schönfeld. In Henningsdorf bei Berlin hätten sie einen solchen kennen gelernt und seien begeistert gewesen. "So etwas muss doch auch in Dessau möglich sein", denken die drei und wollen mit dem Klub "ihre Heimatstadt mal von der liebenswürdigen Seite zeigen". Der Klub soll Puppensammler(innen) der Stadt und Region vereinen. "Dabei ist es völlig egal, was gesammelt wird, ob Barby oder Schildkröt." Auch mit der Puppengeschichte wollen sie sich beschäftigen, "Puppen gibt es seit tausenden von Jahren in jeder Kultur", so Schönfeld, aber auch das Handwerk soll von Interesse sein. Und nicht zuletzt könnten die kleinen Gestalten auch selbst hergestellt werden, mit Hilfe des neuen Reborn (Reallilfebabys)-Bausatzes zum Beispiel.
"Höhepunkt aber soll in jedem Jahr eine große Puppenausstellung werden", blicken die drei in die Zukunft. Und dafür möchten sie die ganze Stadt begeistern. Auch Geschäftsleute, die mit einer puppenhaften Schaufenstergestaltung auf die Ausstellung hinweisen könnten. "Puppen-Power in Dessau" lockt Besucher aus nah und fern - so der Traum der drei begeisterten Puppensammlerinnen.
Wer Lust hat, bei der Erfüllung des Traumes mitzuwirken, kann sich jederzeit bei Monika Schönfeld melden. "Wir freuen uns über jeden, der unseren kleinen Kreis verstärken möchte."
Interessenten können sich schriftlich bei Monika Schönfeld, Lindenstraße 123 oder telefonisch 0340 / 56 01 87 melden.