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Ländlicher Wegebau Ländlicher Wegebau: Aufgeschoben, doch nicht aufgehoben

Von Lothar Gens 09.01.2003, 17:32

Grochewitz/MZ. - Zum Ärger der Grochewitzer, denn wie Gerald Bergt versichert, sei dieser Weg wichtig: Fast alle Einwohner, die außerhalb einen Arbeitsplatz haben, wären darauf angewiesen, an Arbeitstagen zur B 107 zu gelangen.

Schon mehrmals hatte das Problem die Grochewitzer und den Gemeinderat in Serno beschäftigt. Wie Gerald Bergt sich erinnert, hatte er schon 1998 nach Willen der Grochewitzer befestigt werden sollen - anstelle eines favorisierten Verbindungsweges durch den Wald nach Serno. Per Unterschriftensammlung hätten die Grochewitzer den Ausbau des Weges nach Göritz statt dem nach Serno durchzusetzen versucht. Ohne Erfolg. Der nach Serno wurde asphaltiert.

"Dann", kramt Bergt weiter in seinem Gedächtnis, "sollte zwei Jahre lang die Investpauschale aufgespart werden, um den Weg nach Göritz in Ordnung zu bringen. Demnach hätte der von uns geforderte Weg schon 2001 in Ordnung gebracht werden müssen." Was aber nicht passierte, weil die Gemeinde Serno dringend ein neues Feuerwehrfahrzeug benötigte. Was auch Geld kostete. Die Grochewitzer sahen das ein, der Wegebau wurde mit ihrem Einverständnis verschoben. Auf das vergangene Jahr. Und nichts passierte.

Was den Grochewitzern, darunter Klaus Müller, besonders aufstößt: Der Wegebau kommt nicht vom Fleck, vom geplanten Abriss der Gaststätte und dem Bau eines neuen Gemeindehauses in Serno will der Gemeinderat jedoch offenbar nicht abrücken. Doch auch der würde Geld kosten.

Am Geld macht auch der Sernoer Bürgermeister Peter Nössler letztlich den Ausbau des Weges fest. Denn in der Tat, bestätigt er, sollte dieser über die Investpauschale, die bis dato pro Jahr der Gemeindekasse rund 180 000 Mark (!) beschert hatte, finanziert werden. Nur - diese Pauschale ist im vergangenen Jahr gestrichen worden. Wäre das nicht der Fall, sei der Weg von den Finanzen her relativ günstig zu befestigen gewesen. Mit als Voraussetzung dafür und als erste Maßnahme sei vor ein paar Jahren schon ein Schotterunterbau für rund 100 000 Mark eingebracht worden (noch über die Investpauschale). Ein Antrag, die Maßnahme jetzt über den ländlichen Wegebau zu finanzieren, liege seit November 2001 beim Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung, einen Bescheid gebe es bis heute noch nicht.

Eine weitere Schwierigkeit: Für alle Versiegelungsmaßnahmen im ländlichen Wegebau muss mittlerweile von den Umweltbehörden die Genehmigung eingeholt werden. Die gebe es im Falle dieses Weges nur für Betonspuren anstatt Asphalt. Das aber käme teurer.

Nichtsdestotrotz ist Nössler optimistisch: "Wir kämpfen nach wie vor weiter und finden bestimmt eine Schiene". Das werden wohl auch die Grochewitzer tun. Ronald Urban meint jedenfalls: "Wir brauchen den Weg."