Landesinitiative Locale Landesinitiative Locale: Von Pißdorfer Turmspitze bis Bethaus
Köthen/MZ/mb. - Was haben die - nicht vorhandene - Pißdorfer Kirchturmspitze, das Bethaus in Chörau und der Osternienburger Wasserturm gemeinsam? Alle drei stehen als Projekte in der Liste der Anträge, die in der Landesinitiative Locale realisiert werden sollen: Die Pißdorfer Kirche soll eine Turmspitze erhalten, der Wasserturm soll saniert und danach genutzt werden, im Bethaus soll ein soziokulturelles Zentrum entstehen.
Die Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg hatte es als einzige aus dem Landkreis Köthen geschafft, mit ihrem Konzept vor den Augen der Bewerter im Land Gnade zu finden. Dies war so einfach nicht, weil die Konzepte so angelegt sein sollten, dass mit ihnen gleich Förderprogramme aus drei Bereichen verbunden werden sollten - aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Soziales. "Es hat viel Mühe gemacht, alles unter einen Hut zu bringen, denn pro Projekt mussten mindestens zwei Töpfe angefasst werden", so Wolfgang Hemmerling, Leiter des Verwaltungsamtes der VG Osternienburg, der sich noch gut an "unzählige Gesprächsrunden" und Vermittlungen erinnern kann. Für die drei Töpfe habe man erst einmal die passenden Projekte haben müssen, und "wir mussten ja auch immer die Ko-Finanzierung im Auge behalten". Mit ihr steht und fällt letztlich das Konzept.
Für den SPD-Landtagsabgeordneten Ronald Doege, der sich zufrieden zeigt, dass aus seinem Wahlkreis gleich drei Konzepte Aufnahme in "Locale" fanden, ist die Landesinitiative eine gute Chance, den ländlichen Raum wirtschaftlich zu stärken, zumal die tatsächliche Investitionssumme weit höher liege als die Fördersumme, die durchschnittlich etwa ein Drittel ausmacht. Bisher seien 88 Millionen Euro landesweit untersetzt worden, mehr als 1,1 Millionen Euro gehen davon in die Osternienburger Vorhaben. Insgesamt stünden aber 130 Millionen Euro bereit, weshalb es im März/April eine zweite Prüfungsrunde geben werde, in der weitere Konzepte zur Entscheidung kommen bzw. schon genehmigte Konzepte unter Umständen noch erweitert werden können. "Man muss den kommunalen Entscheidungsträgern Dank sagen für die viele Arbeit, die in das Konzept gesteckt wurde", meint Doege. Neben den schon genannten Projekten sollen in der VG Osternienburg noch folgende Vorhaben in der Landesinitiative realisiert werden: ein Schlachthaus in Diebzig, ein Reiterhof in Chörau, der Ausbau einer Fremdenverkehrspension in Drosa, die Revitalisierung der Industriebrache Osternienburg, die Sanierung und Einrichtung von Dorfgemeinschaftshäusern in Dornbock und Wulfen sowie ein Projekt im Naherholungszentrum Drosa.