Landesförderung Landesförderung: «Stark III» weckt Hoffnungen
Dessau-Rosslau/MZ. - Die Plakate hingen quer über Sachsen-Anhalt verteilt. "Wir streichen keine Schule - sondern alle" versprach die SPD im Landtagswahlkampf 2011 - nun geht die Regierung unter dem Namen "Stark III" daran, das Projekt schrittweise umzusetzen. 100 Millionen Euro stehen insgesamt bereit. Und Dessau-Roßlau will davon profitieren - und hat eine Liste von Projekten im Wert von 7,5 Millionen Euro erarbeitet, die förderfähig sind und bis Ende 2014 abgearbeitet und abgerechnet sein können.
Die Zeit drängt: Vorige Woche hat der Stadtrat die Prioritätenliste gebilligt. "Die Förderrichtlinie soll in zwei Wochen veröffentlicht werden", erklärte Dessau-Roßlaus Sozialdezernent Gerd Raschpichler. Schon im September soll es verbindliche Informationen geben, welches Projekt tatsächlich gefördert wird. Vorabsprachen hat es gegeben. Positive. Kurzfristig hat die Stadtverwaltung 200 000 Euro Planungsmittel bereitgestellt, um keine Zeit zu verlieren.
"Stark III" gilt in den nächsten Jahren als eines der zentralen Investitionsvorhaben für die Kommunen und die regionale Wirtschaft. Bis 2016 sollen für 600 Millionen Euro alle Schulen und Kindertagesstätten des Landes energetisch saniert und mit moderner Computertechnik (inklusive eines Breitbandanschlusses) ausgestattet werden.
Einzige Voraussetzung: Die zu sanierenden Objekte müssen einen so genannten Demografie-Check überstehen. Das heißt, die Schulen und Kindergärten müssen zukunftsfähig sein und im Förderantrag auf Jahre stabile Kinderzahlen nachweisen. 493 Projektanträge aus ganz Sachsen-Anhalt liegen im Land vor. 30 davon kommen aus Dessau-Roßlau.
Ganz oben auf der Liste steht ein Roßlauer Projekt - die Generalsanierung der Sekundarschule an der Biethe im Roßlauer Komplex Goethestraße. 2,1 Millionen Euro stehen dafür bereit. Bei den Kindertagesstätten soll die Kindereinrichtung "Glück und Frieden" mit 412 000 Euro den größten Anteil bekommen.
Zwei besonders umfangreiche Projekte fehlen vorerst: die Sanierung der Kindereinrichtung "Bremer Stadtmusikanten" in der Brauereistraße und die Sanierung der Kita "Sonnenköppchen" in der Augustenstraße. Beide zusammen sollen 4,3 Millionen Euro kosten - und sind, so Raschpichler, "in der ersten Förderperiode nicht realisierbar". Für die Zeit ab 2015 soll hier ein neuer Anlauf genommen werden.