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Pilot stürzt in Polen in Fluss Kunstflieger stürzt in in Polen in Fluss: Dessauer trauern um beliebten Kunstflieger

Von Sylke Kaufhold 17.06.2019, 06:54
Das Wrack des Flugzeuges wird aus der Weichsel geborgen.
Das Wrack des Flugzeuges wird aus der Weichsel geborgen. dpa

Dessau/Bernburg - In Dessau wird um Kunstflieger Ralf Buresch getrauert. Der Yak 52-Pilot stürzte am Samstagvormittag bei einer Flugshow im polnischen Plock in die Weichsel. Noch in der vorigen Woche hatte Buresch die Besucher des Flugplatzfestes „Hugo Junkers“ mit seiner Kunstflugshow begeistert.

Nach dem Absturz von Ralf Buresch sitzt in Dessau der Schock tief

„Er kommt seit vielen Jahren mit seinem Partner Enrico Günther zu uns, um unser Fest zu bereichern“, sagt ein sichtlich erschütterter Ralf Schönemann. „Was die beiden gemacht haben, war atemberaubend. Sein Tod ist ein Schock“, so Kleinkühnaus Ortsbürgermeister. Ralf Buresch sei für ihn in all den Jahren ein toller Partner gewesen. „Es war gelebter Gemeinschaftssinn. Für ihn als Köthener Flieger war das Dessauer Junkers-Fest immer gesetzt.“

Der Pilot, der in Könnern zu Hause war, gehörte zu den besten Kunstfliegern Sachsen-Anhalts und war der wohl mit Abstand bekannteste. Er stürzte in Plock vor den Augen der Zuschauer und den auf ihn gerichteten Kameras am Samstagvormittag in die Weichsel. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP mitteilte, konnte der Pilot erst nach einer umfangreichen Suche tot aus dem Wasser geborgen werden. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist derzeit noch vollkommen offen.

Buresch war am Freitag mit seinem Kunstfliegerteam gen Osten aufgebrochen

Buresch war mit seinem Kunstfliegerteam von Eastside Yaks am Freitag gen Osten aufgebrochen. Er war einer von 40 Startern, die ihre Kunststücke am Himmel zeigen wollten. Die Nachricht von seinem Tod schockierte vor allem Freunde und Bekannte des langjährigen Kunstfliegers.

Große Bestürzung herrschte auch beim Flugsportverein Köthen, bei dem Buresch seit vielen Jahren aktives Mitglied war. „Wir haben am Samstagabend von dem Unglück erfahren und auf dem Video im Internet auch gesehen, dass es seine Maschine war. Damit war aber noch nicht sicher, ob er sie auch selbst geflogen hat“, sagt Jürgen Paschmionka, der Vorsitzende des Köthener Vereins.

Auch die Nachricht, dass es sich um einen früheren Lufthansa-Mitarbeiter gehandelt haben soll, verwirrte die Vereinsmitglieder, „denn früherer Lufthansa-Mitarbeiter war Bureschs Kumpel Enrico Günther“, klärt Paschmionka auf. „Als ich aber gehört habe, dass die Polizei bei einer Familie in Könnern eine Todesnachricht überbracht hat, war ich mir sicher, dass es sich um Ralf handelt.“

In Köthen wurde zuerst überlegt, ob man das Flugplatzfest im September absagen soll

Bureschs Tod trifft den Verein gewaltig. Bereits am Wochenende haben die Mitglieder überlegt, ob sie das diesjährige Flugplatzfest Anfang September in Köthen absagen. „Aber ich glaube, das wäre nicht im Sinne von Ralf. Wir werden darüber aber noch einmal beraten“, so Paschmionka.

Mit großer Betroffenheit wurde auch bei den Stadtwerken Dessau der Tod des Kunstfliegers aufgenommen. „Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen“, sagt Sprecher Christian Mattke. „Wir sind sehr traurig und verlieren mit ihm einen langjährigen Fliegerfreund, der selbst immer gern in Dessau und mit den Flugplatz-Mitarbeitern sowie den Partnern des Hugo-Junkers-Festes freundschaftlich verbunden war.“ (mz)