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Kulturausschuss in Dessau Kulturausschuss in Dessau: Idee für Gartenreich-Marathon kommt zu spät

01.04.2014, 19:29

Dessau-Rosslau/MZ/SYK - Die Argumente Ralf Hirschs waren überzeugend - und stimmten Gabriele Tietz traurig. Die Vorsitzende des Kulturausschusses und Stadträtin der Fraktion Bürgerliste/Grüne hatte gehofft, dass eine Beschlussvorlage ihrer Fraktion Aussicht auf Erfolg haben könnte. Doch der Sportdirektor nahm ihr die Hoffnung, dass Dessau Veranstalter eines Marathon-Events werden könnte.

„So ein Gartenreich-Marathon hat Charme, die Idee ist gut“, sagte Hirsch. „Aber sie kommt 20 Jahre zu spät.“ 186 verschiedene Marathonläufe gebe es derzeit in Deutschland, davon allein sieben in Sachsen-Anhalt und jeweils einen in Berlin und Leipzig, also in unmittelbarer Nähe. Die Konkurrenz sei groß, was dazu führe, dass die kleineren Läufe Teilnehmersorgen haben. So gingen beim Goitzsche-Marathon, den es seit neun Jahren gibt, zuletzt 133 Läufer an den Start, in Chemnitz waren es sogar nur 74. Der Mitteldeutsche Marathon, der vielleicht bekannteste 42,195-Kilometer-Lauf der Region, hatte 164 Startnummern vergeben.

„Dem stehen enorme Kosten und ein immenser Vorbereitungs- und Organisationsaufwand entgegen“, erklärte Hirsch. Auch der personelle Aufwand sei riesig und für eine Stadt wie Dessau nicht zu stemmen. „Da werden Hunderte freiwillige Helfer gebraucht, die am Ende auch kosten.“

1,4 Millionen Euro seien beispielsweise für den Lauf in Frankfurt/Main zu berappen. Selbst wenn der Dessauer Lauf deutlich darunter liege: „Das kann die Stadt beim besten Willen nicht leisten, - und auch hiesige Sponsoren nicht“, gab der Sportdirektor dieser Idee einen Korb. Zumal Dessau längst ein etabliertes Lauf-Event hat: den Avendi-City-Lauf, der am 14. September zum 16. Mal stattfindet. Der Hauptlauf dort geht über zehn Kilometer.