Kultur Kultur: "Kabarett Dessau" verdoppelt Programm

Dessau - Das Premierenjahr 2013 hat selbst Jörg Folta überrascht. „Es gab eigentlich nichts, was nicht funktioniert hat.“ Was der Veranstalter unter der Überschrift „Kabarett Dessau“ angeboten hatte, wurde angenommen. „Kabarett Dessau“ hat sich in kürzester Zeit zu einer Marke entwickelt, die angenommen wurde, Experimente erlaubte - und die Mut gemacht hat für die Spielzeit 2014/2015. Das viel umfangreichere Programm hat Folta diese Woche vorgestellt. Aus den 30 Veranstaltungen sind 50 geworden. Und die Planungen laufen noch. „Wir werden“, sagt Folta, „am Ende bei 60 bis 70 Veranstaltungen landen. Es wird die vollste Spielzeit, die das Alte Theater in Dessau je erlebt hat.“
Kabarettpreis wird verliehen
Den Auftakt gestalten am 13. September die „Lipsi Lillies“, die Burlesque-Tänzerinnen aus Leipzig, die sich in den vergangenen Jahren mit erotischen Feinheiten viele Fans ertanzt haben und in Dessau ihr neues Programm „Oscarreif“ vorstellen. „Dessau hat ein großartiges Publikum“, lobt Sänger und Conferencier Bert Callenbach und staunt über das „fette Programm“, das „Kabarett Dessau“ schon im zweiten Jahr bietet.
Kabarett und Comedy nehmen dort einen festen Bestandteil ein. Es gibt eine Stand-Up-Comedy-Show um den Dessauer Tom Schildhauer. Es gibt Tom Pauls, Olaf Schubert, Günther Böhnke, die Kibitzensteiner, die Leipziger Pfeffermühle und Ingo Insterburg. Es gibt die Revanche für das Klavierduell im Boxring zwischen Ming und Mr. Z. Das hatte voriges Jahr die Leute begeistert. Es gibt aber auch viele Neuheiten.
Anfang November soll mit dem Dessauer Kabarett „Bienenstich“ den 1. Dessauer Kabarettball stattfinden. Thorsten Köhler kommt nach Dessau zurück. Der Schauspieler - Begründer der Reihe „Trash am Montag“, Autor der Kult-Soap „Was ist denn heut’ bei Anhalts los“ - war vorigen Sommer in seine Heimatstadt Coburg zurückgegangen und kehrt nun im November und Januar für „Die Thorsten Köhler Show“ nach Dessau zurück. Der „Vokalrausch“, das Dessauer A-Cappella-Festival, soll Ende Januar, Anfang Februar 2015 eine neue Auflage finden. Der 1. Anhaltische Kabarettpreis soll im April verliehen werden. „Wir wollen“, sagt Folta, „den Nachwuchs fördern.“
Möglich wird das auch, weil mit der Stadtsparkasse Dessau ein Partner für die Reihe „Kabarett Dessau“ gefunden wurde. „Wir haben schon öfter mit Jörg Folta und dem Beatclub zusammengearbeitet“, sagt Katrin Abé von der Stadtsparkasse. Man fördere große Dinge, ohne die kleinen Dinge zu vernachlässigen. „An ,Kabarett Dessau’ gefällt uns die Bandbreite an Veranstaltungen, die vielen Genres“, sagt Thorsten Weßels, der neue Vorstand der Stadtsparkasse Dessau. „Die Reihe“, lobte Abé, „macht bekannte Spielstätten wie das Alte Theater für neue Zielgruppen interessant.“
Blick geht in die Region
Im Alten Theater betreibt Folta praktischerweise auch das Tapas-Restaurant. „2011 sind wir dort angetreten, den Standort mit einer Kombination aus Gastronomie und Kultur zu beleben“, erinnert der Veranstalter - und blickt längst über die Haus- und Stadtgrenzen hinaus. „Kabarett Dessau“ wird sich Anfang 2015 in das große Theater am Friedensplatz ebenso wagen wie in die Marienkirche, das Bauhaus und die Alte Feuerwache in der Wasserwerkstraße. 2015/2016 gibt es auch Pläne für andere Städte. „Im Coswiger Lindenhof waren wir ja schon“, sagt Folta. „Unser Blick geht in die Region. Dessau ist ein Teil davon.“ Möglich ist, dass das dann in den kommenden Jahren unter einem neuen Namen geschieht. „Kabarett Dessau“ ist schon jetzt längst mehr als Kabarett in Dessau. (mz)

