Kühnauer Strasse Kühnauer Strasse: 3,6 Millionen für Fassade am Junkers-Bau

Dessau/MZ/SB - Das Land Sachsen-Anhalt wird in die Sanierung der Fassade des Junkers-Verwaltungsgebäude in der Kühnauer Straße 3,6 Millionen Euro investieren. Diese Zahl hat Rotraud Schulze vom sachsen-anhaltischen Finanzministerium auf MZ-Anfrage genannt. Der Sturm Kyrill hatte im Januar 2007 ein Großteil des 1990 an der denkmalschützen Fassade angebrachten Wärmedämmverbundsystems abgerissen. Um die aufwändige Sanierung war lange gerungen worden.
Prioritätenliste aus dem Jahr 2011
Sachsen-Anhalts Landesregierung hatte im Januar 2011 eine „Ressortübergreifenden Prioritätenliste für Große Neu-, Um- und Erweiterungsbauten des Landes“ beschlossen. Teil dieser Liste war die Sanierung der Fassade am Dienstgebäude in der Kühnauer Straße 161. Auf Basis des genehmigten Bauantrages der Oberfinanzdirektion Magdeburg, dem derzeitigen Nutzer des Gebäudes, wurde dem damaligen Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt im März 2011 der Planungsauftrag erteilt.
Die Arbeiten wurden in zwei Bauabschnitte geteilt. Die Sanierungsarbeiten des ersten Bauabschnittes begannen im Mai 2012 und wurden im Dezember abgeschlossen. Mit den Fassadenarbeiten des zweiten Bauabschnittes wurde Mitte März begonnen. Seit der vorigen Woche stehen die Gerüste. Die Fertigstellung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Das Haus in der Kühnauer Straße trägt die Handschrift Hugo Junkers, der in den 30er Jahren eine Stahlträgerkonstruktion für Hochbauten entwickelte. Junkers’ Vorstellungen flossen in die Vorentwürfe für das zentrale Verwaltungsgebäude ein. Dem Architektenbüro Werner Issel in Berlin blieb es dann vorbehalten, die Entwürfe des Hauses Junkers umzusetzen. Im März 1934 begannen die Bauarbeiten. Bereits Mitte des Jahres 1935 war das Verwaltungsgebäude bezugsfertig.
1994 vom Land übernommen
Im September 1944 wurde das Verwaltungsgebäude durch Bombentreffer stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren und den folgenden Jahrzehnten war es um das geschichtsträchtige Haus still geworden. Außen und innen hatte es stark gelitten. Das Land Sachsen-Anhalt erwarb die Liegenschaft im Dezember 1994 von der Bundesrepublik Deutschland. Zur selben Zeit begann das Staatshochbauamt mit den Rekonstruktionsarbeiten. Von 1991 bis 2003 beherbergte das Gebäude das Regierungspräsidium Dessau. Heute hat dort die Oberfinanzdirektion Magdeburg ihre Außenstelle.