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Krankenhaus Anhalt-Zerbst Krankenhaus Anhalt-Zerbst: Neue Namen und Gesichter

01.06.2004, 18:40

Zerbst/MZ/sib. - Eine Stunde später wird auch Professor Dr. Dietmar Enderlein, Vorstandsvorsitzender der Medigreif Unternehmensgruppe, die Neuen offiziell dem Kollegium vorstellen: Neuer Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde mit dem Tag Dr. Winfried Schmidt. Der 55-Jährige, geboren und bisher stets beheimatet in Sachsen (von Zwenkau, Leipzig, Freiberg bis Bautzen) war zuletzt Chefarzt am Krankenhaus GroßRöhrsdorf. In dieser Klinik in Ostsachsen hatte er mit Ferdinand Sauerbruch zwar einen renommierten Vorgänger, aber nicht aus diesem Grund die besten Karten für die Stelle am Zerbster Krankenhaus. "Wir suchten einen Chefarzt mit Erfahrung bei sanfter Geburtshilfe ebenso wie bei der Betreuung von Neugeborenen nach komplizierten Entbindungen", spricht Professor Dr. Bernd Lünstedt, Chefarzt Chirurgie, in diesem Fall als Ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Gefunden wurde ein Arzt, der sich auf eine neue Aufgabe freut und nun daran denkt, mit seiner Frau Christa - selbst Krankenschwester - nach Zerbst zu ziehen.

In der Fachabteilung für Gyn und Geburtshilfe wird Dr. Schmidt Chef für eine Oberärztin und zwei Assistenzärztinnen, die jährlich etwa 1 100 Patientinnen behandeln. In den zwei Kreißsälen, einschließlich Entbindungswanne, erblicken jährlich etwa 260 Babys das Licht der Welt. "Dr. Schmidt wird die Geburtenzahl nicht hochtreiben können", scherzt Vorstandsvorsitzender Enderlein leicht gequält, weiß um die schwierige Situation in diesem Fach. In Zerbst aber finde der neue Chefarzt gute Voraussetzungen vor, um mitzuwirken an einem leistungsfähigen Krankenhaus.

Auf ebendiesen Kurs ist der zweite "Neue" eingeschworen. Dr. Frank Friedrichs lässt sich mit einer orthopädischen Praxis im Krankenhaus nieder, was das Gesundheitsmodernisierungsgesetz seit Januar 2004 für nicht gesperrte Fachbereiche erlaubt. Der 38-jährige war nach seiner Facharztausbildung an der Uniklinik Magdeburg fünf Jahre als Oberarzt tätig in der Orthopädie-Klinik Vogelsang (Gommern). Die gehört ebenfalls zum Klinikverbund Medigreif.

Jetzt regelt ein Vertrag die Zusammenarbeit zwischen dem niedergelassenen Arzt mit der Krankenhaus gGmbH. Das vom Bundestag im Dezember 2003 verabschiedete Gesetz ermöglicht es Krankenhäusern, ambulante Leistungen anzubieten und verschiedene medizinische Versorgungseinrichtungen in einem Haus zusammenzufassen. Diese "integrierte Versorgung" - von der Diagnose des Facharztes über Operationsindikation, ambulante Versorgung oder gegebenenfalls bis zur stationären Aufnahme - entlastet den Patienten, ist Dr. Friedrichs sicher. Die Mediziner in Praxis und Klinik wiederum halten den direkten "Draht" zueinander.

Dieser ist auch zu pflegen zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten der Region, betont Verwaltungsdirektorin Richter. So sind nun Einladungen zu schicken: Am 30. Juni können sich Berufskollegen vor Ort ein Bild machen.